Sushi, Sakura und Manga – Besonderheiten der japanischen Kultur
Japan: Im Land der aufgehenden Sonne gibt es einige einzigartige Traditionen zu entdecken, die in Europa eher ungewöhnlich sind. Mangas und Sushi kennst du bestimmt. Es gibt aber noch viel mehr spannendes an Japans Kultur. Es ist ein Land der Gegensätze, jahrhundertalte Traditionen treffen auf Hightech, Alt auf Neu. Einflüsse aus China oder westlichen Ländern sind spürbar. Daneben entwickelte Japan aufgrund der abgeschiedenen geographischen Lage aber auch spezielle eigene kulturelle Besonderheiten.
Basiswissen für deine Zeit in Japan
Höflichkeit
Erste Grundregel: Höflichkeit wird in Japan groß geschrieben. Schon als Kinder lernen die Menschen in Japan gewisse Verhaltensregeln. Je höher das gesellschaftliche Ansehen einer Person, desto höflicher benehmen sich die japanischen Menschen ihr gegenüber. Wundere dich also nicht, wenn sie dir übertrieben höflich erscheinen.
Schriftzeichen
Die japanische Sprache besteht aus mehreren Schriftzeichensystemen für Silbenschriften. Es gibt die Hiragana, das sind die japanischen Schriftzeichen. Katakana wiederum werden meist für Worte mit ausländischer Herkunft und für Fremdwörter verwendet. Diese Schriftzeichen sind kantiger als die Hiragana. Dazu kommen noch die chinesischen Schriftzeichen Kanji. Die Sprache ist ziemlich interessant und es macht Spaß, sie zu lernen, einfach weil sie uns erstmal völlig unbekannt ist.
Wenn du Lust hast, die japanische Sprache zu lernen, kannst du zu Beginn deines Work & Travel Aufenthalts einen Sprachkurs in Tokio machen.
Kirschblüten
Die Kirschblüte (sakura / 桜) ist sehr bedeutsam für Japan. Mittlerweile ist sie auch in Europa beliebt und überall, wo sie blüht, entstehen richtige Pilgerorte für Touristen. Die Kirschblüte steht für Schönheit und Aufbruch, aber auch für Vergänglichkeit.
Geishas
In Japan triffst du vielleicht auf Frauen, deren Aussehen auf Menschen aus Europa vielleicht eher ungewöhnlich wirkt. Sie könnten Geishas sein, Unterhaltungskünstlerinnen. Geisha war in früheren Zeiten ein traditioneller Beruf für junge japanische Frauen. Man fand sie vor allem in Kyoto, dem Zentrum der Geishakultur. Geishas lernten verschiedene Tänze, Instrumente, Kalligraphie sowie die traditionelle Teezeremonie, um Gäste zu unterhalten.
Japans Religionen
Viele Japanerinnen und Japaner sind zwar gläubig, aber in der Wahl ihrer Religion und der dazugehörigen Riten freier, als wir es in Europa kennen. Sie fühlen sich oft zu mehreren Religionen hingezogen und können die religiösen Bräuche und Traditionen ihren Bedürfnissen anpassen. Die Religion hat sich in Japan frei entwickelt, viele Einflüsse und Lehren wurden bewusst übernommen und integriert. Am weitesten verbreitetet sind die Shinto Religionen ("Der Weg der Götter") und der Buddhismus bzw. Kombinationen daraus. Die Shinto Religionen sind naturverbunden und die Ahnen werden verehrt. Der Shintoismus ist keine einheitliche Religion, es gibt verschiedene Strömungen. Überall in Japan finden sich Tempel, in denen Gläubige ihre Religion praktizieren können.
Japans Kunstformen
Die japanische Kunst ist vielfältig. Es gibt eine Schwertschmiedekunst, wobei dir hier wahrscheinlich als erstes ein Samuraischwert in den Sinn kommt. Die Papierfaltkunst, Origami, kennst du wahrscheinlich auch. Daneben gibt es noch Töpferkunst oder die Bildhauerei, bei der vor allem Holz und Bronze genutzt werden.
Die bekanntesten Kunstformen sind jedoch die Tuschemalerei auf Seide oder Papier und die Kalligraphie, die Kunst des Schreibens. Beides wird auch oft in Bildern miteinander kombiniert. Die älteste Kunst ist die Keramikkunst, die bis ins zehnte Jahrtausend vor Christus zurückgeht.
Japanische Kunst ist nicht nur dekorativ, sie soll auch genutzt werden. Denn den Menschen in Japan ist die Vergänglichkeit aller Dinge bewusst.
Hightech, Medien und Unterhaltung
Japan und Technik gehören untrennbar zusammen. In den großen Städten wie Tokio kann man sich wie in einem Science Fiction Film fühlen, alles ist Hightech pur. Es kann vorkommen, dass die Toilette mit dir spricht und sich dann selbst reinigt. Vielleicht duschst du auch mal in einem sich selbst trocknenden Badezimmer. Praktisch! In Tokio startet unser Adventure Trip, so dass du all das direkt erleben kannst.
In Japan wird außerdem viel gelesen, es gibt eine große Auswahl an Tageszeitungen, Wochen- und Monatszeitschriften zu verschiedenen Themen wie Politik und Gesellschaft oder auch Reisen und Kochen. Es gibt fünf große Tageszeitungen mit hohen Auflagen, die teilweise zweimal täglich erscheinen. Auch Fernsehen und Videospiele werden in Japan nicht als Zeitverschwendung betrachtet, sondern eher als unterhaltsames Lernen, das fast schon meditativ wirkt.
Die etwas andere Comic-Kunst
Mangas und Animes verbindet man sofort mit Japan, denn sie haben ihren Ursprung in dem pazifischen Inselstaat. Viele Mangas gelten heute als eigenständige Kunstform, aus ihrer Urform auf Papier entstanden Filme, Serien oder Videospiele. Es kann vorkommen, dass du auf den Straßen verkleidete Menschen siehst: in Japan ziehen sich die Leute gerne wie ihre Vorbilder aus Mangas und Animes an. Das wird Cosplay genannt und es gibt Veranstaltungen, auf denen sich die Fans treffen, um ihre aufwendigen, meist selbst geschneiderten Kostüme zu präsentieren.
Die japanische Architektur
Besonders in der Architektur wird Japans kontrastreiche Kultur deutlich. Die Städte sind architektonisch abwechslungsreich. Hier treffen moderne Bauten auf traditionelle Häuser und Zen-Gärten. Der japanische Stil beinhaltet viel Holz und Wände aus Papier. Doch diese Art zu wohnen ist auch teuer, weil alles gut gepflegt werden muss. Daher finden sich diese Häuser eher als Gasthäuser oder in Verbindung mit einem Tempel. Das traditionelle japanische Haus ist so konzipiert, dass es immer wieder erweitert werden kann, ohne unnatürlich oder überdimensional zu wirken.
Viele Wohnungen sind sehr platzsparend eingerichtet. Das japanische Bett, das Futon, kann beispielsweise tagsüber weggeräumt werden. Einbauschränke bieten Stauraum und sind beliebter als sperrige Möbelstücke wie Kommoden. Ist genug Platz in der Wohnung, werden Räume gerne auf die japanische Art gestaltet, mit Bildern und Blumen der jeweiligen Jahreszeit. Dort werden dann auch Gäste mit traditionellem Tee bewirtet.
Japans abwechslungsreiche und gesunde Küche
Neben Sushi gibt es in Japans Küche noch ganz viel anderes zu probieren! Das meiste japanische Essen ist fettarm und gilt als gesund. Gemüse und Soja sind beliebte Bestandteile der Mahlzeiten. Beispielsweise bestehen Ramen (Suppen) aus einer Brühe (oft eine Miso-Suppe, eine sojabasierte Brühe), Nudeln und Gemüse. Auch Fleisch oder Ei kommen je nach Geschmack dazu. Für uns eher kompliziert: In Japan werden auch zum Essen von Suppe Stäbchen verwendet. Das geht so: Mit den Stäbchen werden alle Einlagen aus der Suppe gegessen und im Anschluss schlürft man die restliche, flüssige Suppe aus der Schale. Lautes Schlürfen ist dabei keine Bekundung von schlechten Manieren, es gehört absolut dazu!
Matcha Tee ist ein grüner Tee, der aus Japan kommt und dort gerne getrunken wird. Die Blätter werden zu einem Pulver zermahlen, das dann in spezieller Weise zubereitet wird. Mit einem Bambuspinsel wird der Tee in Wasser aufgeschäumt. Ursprünglich wurde die Herstellung aus China im 12. Jahrhundert nach Japan importiert. Dem Matcha wird eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt.
Unsere Programme in Japan
Du siehst: In Japan gibt es ganz viel Neues, Ungewöhnliches und auch Skurriles zu entdecken. Warum also nicht dorthin reisen und es selbst erleben? Sei es mit Work and Travel, bei einem Auslandssemester oder Freiwilligenarbeit, auf einer Ranch oder einer Farm? Du wirst eines der schönsten und kontrastreichsten Länder der Welt kennenlernen!
Und jetzt bleibt nur noch "Tschüss" zu sagen – Sayonara (さよなら).