Die ersten Wochen in der Gastfamilie sind für jeden eine ganz besondere Zeit. Egal, ob du als Au Pair oder für einen Schüleraustausch von zu Hause weg bist oder dich in deinem Auslandssemester für ein Homestay entschieden hast: Die ersten Tage und Wochen im Ausland sind nicht nur spannend und aufregend, sondern auch fordernd. Immerhin musst du dich erstmal an eine neue Familie und ihren Tagesablauf gewöhnen. Auch das fremde Umfeld und die vielen neuen Eindrücke können zunächst etwas überfordernd wirken. Aber keine Sorge: Deiner Gastfamilie geht es nicht anders. Auch sie lernen dich ganz neu kennen. Beide Seiten wollen schließlich einen guten ersten Eindruck hinterlassen.
Nehmt euch für diese Eingewöhnungsphase so viel Zeit, wie ihr braucht. Denn dass man sich erstmal ein bisschen „beschnuppern“ muss, ist ganz normal. Mit der Zeit lernt ihr euch von ganz alleine immer besser kennen und du wirst auch außerhalb der Familie neue Freunde im Ausland finden. Um dir die erste Zeit bei der Gastfamilie etwas zu erleichtern, haben wir hier ein paar Tipps für dich zusammengestellt. So findest du dich schneller in dieser neuen Situation und Umgebung zurecht.
So individuell wie unsere Teilnehmenden, so unterschiedlich sind auch die Gastfamilien. Und ganz egal, ob alleinerziehend, Patchwork-Familie, gleichgeschlechtliche Eltern oder kinderlose Paare: Auch für die Gasteltern ist es jedes Mal wieder aufregend, wenn eine neue Person auf Zeit Teil der Familie wird. Das Leben in deiner Gastfamilie kann sich verglichen mit deinem Leben zu Hause also schon etwas unterscheiden. Gerade an den ersten Tagen vor Ort fühlt sich der neue Alltag wahrscheinlich zunächst etwas fremd an. Aber das geht nicht nur dir so und auch deine Gastfamilie ist anfangs vermutlich etwas unsicher. Wichtig ist, dass du immer mit deinen Gasteltern kommunizierst, um ihre Regeln, Gebräuche und Lebenssituation zu verstehen.
Wer bereitet das Essen zu? Wo kannst du deine Wäsche waschen oder gibt es einen Haushaltsplan? Schrecke nicht davor zurück, deine Gasteltern zu fragen. Du kannst natürlich auch aktiv deine Hilfe bei Aufgaben im Haushalt anbieten, um direkt einen guten Eindruck zu hinterlassen. In der Regel findet ihr aber schnell einen Flow. Die Gasteltern wissen meist ganz genau, welche Hilfe sie sich von dir wünschen. All diese alltäglichen Dinge könnt ihr gemeinsam besprechen, um dir deinen Start in der neuen Umgebung zu vereinfachen. Klar ist: Du bist ein vollwertiges Familienmitglied – wenn auch nur für eine bestimmte Zeit – und du sollst dich in deinem vorübergehenden Zuhause wohlfühlen. Du kannst dich auch vor deinem Auslandsaufenthalt bereits mit anderen Teilnehmenden austauschen und von ihren Erfahrungen lernen.
Je mehr Menschen du in deinem Gastland kennenlernst, desto schneller wirst du dich wie zu Hause fühlen. Durch Schule, College oder Sprachkurse triffst du wahrscheinlich schnell auf Gleichgesinnte und vielleicht hast du die ein oder andere Person vor der Abreise schon virtuell kennengelernt. Viele Schülerinnen und Schüler, Studierende oder auch Au Pairs haben vor dem Auslandsaufenthalt Angst davor, alleine dazustehen. Diese Angst ist jedoch völlig unbegründet, denn es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, neue Leute kennenzulernen und Freunde im Ausland zu finden.
Wenn du im Rahmen eines High School Programms ins Ausland gehst, kannst du zum Beispiel einem Club in deiner Schule beitreten oder Teil eines Sportteams werden. Auf diese Weise lernst du Mitschülerinnen und -schüler kennen, die ähnliche Interessen haben wie du.
Auch in den sozialen Medien oder auf anderen Apps kannst du dich mit neuen Leuten aus der Umgebung vernetzen. Hier fällt der erste Kontakt auch meist leichter. Wenn du dich schließlich vor Ort mit einer Person treffen möchtest, die du bereits online kennengelernt hast, sei dennoch etwas vorsichtig. Wähle für euer erstes Treffen zum Beispiel einen öffentlichen Ort oder bringe deine Gasteltern oder Gastgeschwister mit zum Treffpunkt. Vielleicht begleiten dich auch andere Personen außerhalb der Familie, die du bereits kennengelernt hast, um selbst weitere Kontakte zu knüpfen. Wähle hier die Variante, mit der du dich am wohlsten fühlst.
Generell wird es leichter, je mehr du rausgehst und unternimmst. Wenn du anderen Menschen gegenüber offen bist, knüpfst du schnell neue Kontakte, egal, ob im Sprachkurs, beim Sightseeing, Sport oder zum Beispiel über deine Gastgeschwister. Und wie wäre es, wenn du einfach mal ein ganz neues Hobby ausprobierst?
Ein Gastgeschenk oder ein kleines Mitbringsel ist der perfekte Eisbrecher für den Start mit deinen Gasteltern oder Gastgeschwistern. Doch kurz vor der Abreise zerbrichst du dir den Kopf: Was könnte man seiner Gastfamilie schenken? Generell ist das gar nicht so schwierig, denn die meisten Familien freuen sich sehr über typische Gastgeschenke aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Wie wäre es zum Beispiel mit lokalen Süßigkeiten, einem Bildband aus deiner Heimat oder Kaffeebohnen aus deiner Region? So habt ihr gleich zu Beginn ein spannendes Gesprächsthema und könnt euch gegenseitig besser kennenlernen.
Du bist bei deiner Gastfamilie angekommen und in den ersten Tagen überkommt dich dieses komische Bauchgefühl – du vermisst deine Eltern und dein Zuhause? Heimweh ist für die meisten Teilnehmenden vor allem in der ersten Zeit ein ganz normales Gefühl. Bei Heimweh im Ausland gibt es ein paar simple Tipps und Tricks, damit du dich schnell besser fühlst.
Gestalte zum Beispiel dein Zimmer nach deinen Wünschen oder stelle Fotos von Freunden und Familie auf. Aber auch Rituale, die du zu Hause geliebt hast, kannst du mit deiner Gastfamilie umsetzen und dich so besser fühlen. Vielleicht ist das ein Spaziergang am Sonntag oder du kochst eines deiner Lieblingsgerichte aus der Heimat – darüber freut sich mit Sicherheit auch deine Gastfamilie. Generell solltest du versuchen, aktiv an ihrem Leben teilzuhaben. So kommst du dir schnell nicht mehr wie ein Gast vor, sondern wie ein echtes Familienmitglied. Auch ein Tagebuch kann super helfen, um sich seine Gedanken von der Seele zu schreiben, die eigenen Gefühle zu ordnen und all die positiven Dinge zu sehen und schätzen zu lernen.
Wenn nichts hilft, dann ruf deine Lieben zu Hause doch einfach mal an. Das tut dir gut und deine Eltern oder Freunde freuen sich von dir zu hören. Was du allerdings vermeiden solltest, ist jeden Tag nur noch mit Leuten aus der Heimat zu kommunizieren. So steigerst du dich nämlich nur noch mehr ins Heimweh hinein und vergisst, im Hier und Jetzt zu leben.
Genieße die Monate in deiner Gastfamilie, denn sie gehen schneller vorbei, als es dir anfangs vorkommt. Aller Anfang ist schwer, doch du wirst dich schnell an deine neue Umgebung und die neuen Menschen gewöhnen. Koste jeden Tag aus und schaffe Erinnerungen für die Ewigkeit mit deiner Gastfamilie und deinen neu gewonnenen Freunden – wer weiß, vielleicht entstehen genau hier Verbindungen fürs ganze Leben.