10 Highlights in Nepal
Zwischen den Riesen China und Indien, versteckt im Himalaya Gebirge, liegt das kleine Land Nepal. Bekannt ist es für seine herzlichen Menschen und seine atemberaubende Natur, die als absolutes Highlight den Mount Everest beinhaltet. Falls du gerne Bergsteigen oder Wandern gehst, ist Nepal ein Muss für dich! Innerhalb seiner Grenzen liegen acht der insgesamt 14 Berge unserer Erde, die über 8000 Meter messen.
Auch falls Bergsteigen nicht so dein Ding ist, lohnt sich eine Reise nach Nepal definitiv, denn die Blicke auf Gipfel und Täler sind einmalig. Das ehemalige Königreich – seit 2008 eine Republik – ist außerdem reich an uralten Traditionen und kultureller und religiöser Vielfalt. Das wuselige Kathmandu mit seinen Tempelanlagen, eine Safari im Chitwan Nationalpark, der Geburtsort von Buddha, idyllische Bergdörfer vor großartiger Kulisse – wir verraten dir, was du auf deinem Trip durch Nepal unbedingt sehen musst!
Vorab einige Infos für deine Reise: Die Monate Oktober bis Mai sind optimal für einen Trip nach Nepal. Die Temperaturen liegen dann ungefähr zwischen 27 Grad (Oktober) und 18 Grad (Dezember bis Februar). Nachts und in den Bergen kann es natürlich kälter werden. Von Juni bis September ist in Nepal Monsunzeit, dann fällt der meiste Regen des Jahres und es ist schwül. Falls du vorhast, in Nepal hohe Berge zu erklimmen, solltest du die beste Zeit dafür individuell checken.
Beachte auch, dass es zum sogenannten load shedding kommen kann, wobei der Strom für teilweise mehrere Stunden am Tag abgeschaltet wird. Viele touristisch genutzte Gebäude haben eigene Generatoren und stellen so die Stromversorgung sicher, pack am besten trotzdem eine Powerbank und eine Taschenlampe ein.
In Nepal herrscht Linksverkehr. Beachte das, wenn du die Straße überquerst! Von Ort zu Ort kommst du am besten mit dem Bus, die meisten Städte und auch kleinere Orte sind so miteinander verbunden. Unterschieden wird zwischen Touristenbussen und Local Busses. Die Touristenbusse sind meist teurer, aber auch komfortabler. Der Local Bus ist günstiger – dafür hält er überall da an, wo jemand einsteigen möchte und irgendwie wird auch die letzte Person noch reingequetscht. Auch Hühner oder Möbel werden so transportiert, es kann also eng werden. Wenn du es bequem magst oder groß bist, nimm lieber die Touristenbusse, sie sind einfach komfortabler.
Vor deinem Trip solltest du dich außerdem über das Erdbeben in Nepal im Frühling 2015 informieren. Die Folgen sind immer noch spürbar, damals sind viele Menschen gestorben, viele Gebäude und Straßen wurden zerstört. Insbesondere das Himalaya Gebirge gilt als stark erdbebengefährdet. Zu einem schweren Beben (Stärke 6,4) kam es zuletzt im November 2023.
Und noch drei Tipps zum Verhalten: Du wirst erleben, dass dich die Menschen in Nepal grüßen, auch wenn ihr Fremde seid. Grüße zurück indem du deine Hände vor der Brust faltest, den Kopf beugst und „Namaste“ sagst, was so viel bedeutet wie „ich verbeuge mich vor dir“. Zweitens: Die linke Hand gilt in Nepal, wie auch in vielen anderen Ländern Asiens, als unrein. Benutze sie nicht zum Essen oder um Dinge (auch Geld) von anderen zu empfangen oder ihnen zu geben, das gilt als unhöflich. Und drittens: Trinke in Nepal kein Leitungswasser, auch nicht zum Zähneputzen.
Du bist abenteuerlustig und möchtest den Menschen während deines Auslandsaufenthalts in Nepal etwas zurückgeben? Dann solltest du dir unsere Freiwilligenprojekte in Nepal genauer ansehen! Sie bieten dir einmalige Einblicke in die Kultur und das Leben der Menschen vor Ort.
1. Mount Everest, Himalaya und Trekking
Wie schon erwähnt: Um Berge kommst du in Nepal nicht herum. Eine Wanderung mit Blick auf das Himalaya Gebirge ist ein absolutes Must Do auf deiner Reise! Es muss ja nicht gleich die Besteigung des Mount Everest sein, da dies nicht nur extrem anstrengend, sondern auch teuer ist. Für alle gibt es die richtige Route: Falls du keine oder wenig Erfahrung hast, ist der Poon Hill Trek etwas für dich. Den kannst du in unserer Freizeitwoche im Anschluss an dein Freiwilligenprojekt erleben.
Etwas herausfordernder und länger sind der Annapurna Basecamp oder der Mardi Himal Trek. Auf einer Trekkingreise durch die Annapurna Region kannst du alle Klimazonen Nepals durchqueren. Die Landschaft verändert sich ständig, aber der beeindruckende Blick aufs Gebirge bleibt. Informiere dich vor einer Wanderung ausführlich und gehe keine unnötigen Risiken ein. Wichtig: Reisende, die in Nepal Wandern und Trekken möchten, brauchen eine TIMS-Card (Trekkers‘ Information Management System). Mit dem Kauf der Karte werden Trekkingreisende in der jeweiligen Region registriert, sodass im Notfall schnelle Hilfsmaßnahmen organisiert werden können. Falls du mit einer Organisation unterwegs bist, besorgt diese in den meisten Fällen die TIMS-Card.
2. Die Hauptstadt Kathmandu
Wenn du Kathmandu zum ersten Mal besuchst, ist die Hauptstadt Nepals wahrscheinlich ein kleiner Schock. Die Stadt ist laut, staubig und der Verkehr ist heftig. Es gibt allerdings auch so einiges zu entdecken! Sehen solltest du in deiner Zeit in Kathmandu die folgenden Dinge:
Das historische Zentrum der nepalesischen Hauptstadt ist der berühmte Durbar Square, der Platz vor dem ehemaligen Königspalast. Viele Pagoden (turmartige Bauwerke, deren Etagen meist durch hervorstehende Dachvorsprünge getrennt sind) und Tempel gibt es hier zu entdecken. Gläubige sind unterwegs zu ihren jeweiligen Tempeln oder erbringen Opfer für ihre Gottheiten, es gibt viel für dich zu beobachten. Schlendere über den Platz und erkunde die verschiedenen Bauwerke. Neben dem Königspalast sind die Statue des Affengottes, der Talesju-Tempel und der Jagannath-Tempel besonders sehenswert.
Das Stadtviertel Thamel ist sehr touristisch und gut erschlossen. Hier gibt es so gut wie immer Strom, du kannst in vielen Cafés und Restaurants das WiFi nutzen und vom 5-Sterne Hotel bis zum Backpacker Hostel findest du jegliche Art von Unterkunft. Es werden Souvenirs verkauft und du kannst dich mit Outdoor Artikeln ausstatten, falls du für deine Wanderung noch nicht versorgt bist.
Die Tempelanlage Pashupatinath gilt als wichtiger hinduistischer Pilgerort in Nepal. Du kannst sie wahrscheinlich nur von außen besichtigen, denn Zutritt zum Inneren erhalten nur Hindus. Vom anderen Flussufer aus kannst du aber einen Blick auf die Gaths erhaschen. So nennt man im Hinduismus Stufen oder Böschungen, die zu einem Gewässer hinunterführen, hier zum Fluss Bagmati. Die Ghats sind Stellen für rituelle Waschungen und auch für Feuerbestattungen. Für die ist Pashupatinath besonders bekannt. Die Toten sind in farbige Tücher gewickelt und ihre Füße werden im Fluss gewaschen, bevor die Leichen verbrannt werden. Die Asche wird in den vorbeifließenden Fluss gekehrt, das soll die Chance auf eine gute Wiedergeburt erhöhen.
In Nepal wirst du häufig über das Wort "Stupa" stolpern. Ein Stupa ist ein buddhistisches Bauwerk, das Buddha und seine Lehre symbolisiert, innen werden oft Reliquien aufbewahrt. Ein bedeutender Stupa in Nepal ist der fast 40 Meter hohe Boudhanath Stupa, seit Jahrhunderten ein wichtiges Zentrum buddhistischer Pilger in Nepal. Er erstrahlt in Weiß und Gold, die weiße Farbe wird jedes Jahr erneuert. Die wirst hier große Gebetsmühlen sehen, die von den Gläubigen gedreht werden – immer im Uhrzeigersinn, so, wie sich die Erde um die Sonne dreht. Auch der Gang um den Stupa erfolgt im Uhrzeigersinn. Du wirst hier auf viele gläubige Menschen treffen, also verhalte dich entsprechend respektvoll.
Swayambhunath gilt als eine der ältesten Tempelanlagen der Welt. Die inneren Bauten sollen etwa 2500 Jahre alt sein. Heute sind hier buddhistische Stupas und hinduistische Tempel auf einem Hügel vereint, deren Herz der riesige Stupa mit den aufgemalten Augen ist. Am Fuße einer der Treppen, die hinauf nach Swayambhunath führen, befindet sich eine Steinplatte mit den Fußabdrücken Buddhas. Hier wehen viele Gebetsfahnen, sie wirst du in ganz Nepal finden. Ihre Farben stehen für die Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und den Himmel. Meist ist ein Mantra oder Gebet aufgedruckt, das der Wind in die Welt hinaustragen soll. Du merkst: Swayambhunath ist ein bedeutsamer religiöser Ort in Nepal. Wenig heilig klingt der Spitzname „Affentempel“, den die Anlage wegen der großen Population dort lebender Rhesusaffen hat. Die sehen friedlich aus, können aber aggressiv werden, besonders wenn es um ihr Futter geht. Pass also auf dich und deine Snacks auf. Genieße von hier oben außerdem unbedingt die Aussicht auf Kathmandu!
3. Die Königsstädte im Kathmandutal
Die alten Königsstädte Kathmandu, Bhaktapur und Patan liegen nah beieinander im Kathmandutal. Das ist kein Tal im eigentlichen Sinn, sondern das ehemalige Becken eines Sees. Es ist flach, umgeben von Bergen und dehnt sich auf einer großen Fläche aus. Es gilt als politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Nepals.
Patan wird auch Lalitpur genannt: Stadt der Schönheit. Die älteste Stadt im Kathmandutal war einst ein eigenes Königreich, weshalb es auch hier einen Königspalast und den dazugehörigen Durbar Square gibt. Wie in Kathmandu befinden sich hier Pagoden und Tempel. Sie sind mit aufwendigen Schnitzereien versehen, den Spitznamen „Stadt der Schönheit“ trägt Patan wegen seines herausragenden Kunsthandwerks. Architektonisch stechen der achteckige Krishna Tempel und der kuppelförmige Bhai Dega Tempel heraus.
Im Stadtteil Kumbeshwar kannst du die Tempelanlage Kwal Bahal besuchen, besser bekannt als Goldener Tempel. Die fünf Stockwerke des buddhistischen Tempels sind reich mit Gold und Kupfer verziert. Kwal Bahal ist der älteste Tempel in Patan und ein echtes Schmuckstück.
Im östlichen Teil des Kathmandutals liegt Bhaktapur, die Stadt der Frommen. Auch sie ist eine alte Königsstadt und auch hier gibt es einen Durbar Square. Es herrscht weniger Trubel als in den beiden anderen Städten, auch weil die Schreine und Tempel etwas schlichter sind. Als weitere Sehenswürdigkeiten lohnen sich in Bhaktapur der Changu Narayan Tempel und der Vishnu Tempel. Du kannst hier auch über Kunsthandwerks- und Töpfermärkte stöbern.
4. Pause von der Großstadt: Nagarkot
Nicht weit von Kathmandu kannst du nach der Großstadt in Nagarkot entspannen. Wie so oft in Nepal bieten sich dir wunderschöne Blicke auf die Gebirgszüge des Himalayas. Auch den Sonnenauf- und -untergang kannst du hier genießen! Außerdem werden Freizeitaktivitäten wie Mountainbiken und Paragliding angeboten.
5. Safari im Nationalpark Chitwan
Es gibt einige Nationalparks in Nepal, am berühmtesten ist aber wohl der Chitwan Nationalpark. Hier kannst du auf Safari gehen und beispielsweise Nashörner und Elefanten in freier Wildbahn sehen – und mit viel Glück sogar Bengalische Tiger!
6. Geburtsort Buddhas: Lumbini
Von Lumbini hast du vermutlich noch nicht gehört, oder? Kein Wunder, das haben wahrscheinlich die meisten Menschen, die in Europa leben, noch nicht. Für Buddhisten ist Lumbini allerdings einer der heiligsten Orte der Welt. Denn der Überlieferung nach wurde hier ca. 500 vor Christus Siddartha Gautama, besser bekannt als Buddha, geboren. Um sein Geburtshaus herum entstand eine große Tempelanlage. Heute ist die ein richtiger Wallfahrtsort.
7. Pilgerort: Manakamana Tempel
Auf 1300 Metern Höhe liegt auf einem Felsplateau der Manakamana Tempel, ein bedeutender Pilgerort. Gewidmet ist er der hinduistischen Göttin Bhagwati. Manakamana bedeutet im nepalesischen so viel wie Herzenswunsch. Es wird deswegen angenommen, dass die Göttin Bhagwati denjenigen, die zum Tempel pilgern, ihre Wünsche erfüllt. Du kannst den Aufstieg entweder zu Fuß vom Fluss Marsyandi bewältigen oder – ganz bequem – die Seilbahn nach oben nehmen.
8. Die schönste Stadt Nepals? Pokhara
Mitten in Nepal gelegen ist Pokhara für viele Reisende Ausgangspunkt für Wanderungen in die Annapurna oder de Manaslu Region. Pokhara gilt außerdem als die schönste Stadt Nepals!
Sie liegt direkt am Phewa See, über den man wunderbar per Boot schippern kann. Besuchen solltest du auch die Friedenspagode. Und du kannst dich in luftige Höhen bewegen: Buche eine Ballonfahrt oder gehe Paragliden. Die zweitgrößte Stadt Nepals zählt zu den beliebtesten Paragliding-Flugplätzen der Welt. Letzter Tipp: Zehn Kilometer vom Zentrum Pokharas liegt Sarangkot. Hier kannst du den Blick auf den Sonnenaufgang über dem Panorama des Himalaya Gebirges bestaunen!
9. Ruhepol: Bandipur
Bandipur ist eine Oase der Ruhe in einem Land, dessen Ballungsgebiete sonst oft hektisch und laut sind. Die historische Altstadt des kleinen Bergdorfs ist frei von Autos und Rollern und wird auch Bandipur Bazaar genannt. Hier stehen mehrere hundert Jahre alte Häuser und viele Restaurants und Cafés. Mitten in grünen Bergen gelegen ist das Dorf noch ein kleiner Geheimtipp, in dem du Entspannung finden kannst.
10. Entspannen auf Teeplantagen: Ilam
Bekannter als Ilam Tee ist wohl die Sorte Darjeeling – die kommt aus Indien. Aber der nepalesische Distrikt Ilam grenzt direkt an den indischen Distrikt Darjeeling und auch hier wird Tee angebaut. Hauptstadt des Distrikts ist die gleichnamige Stadt Ilam. Hier kannst du mit Blick auf die Teeplantagen wunderbar runterkommen und natürlich: ganz viel Tee trinken! Besuche außerdem den Devi-Tempel und den Mai-Pokhari-See.
11. Extratipp: Essen in Nepal
Zum Schluss noch einige kulinarische Tipps: Dal Bhat, eine Suppe aus roten Linsen mit Reis und Gemüse ist nepalesisches Nationalgericht. Eine weitere Spezialität sind Momos. Die kleinen Teigtaschen stammen zwar ursprünglich aus Tibet, sind aber auch im Nachbarland Nepal beliebt. Sie werden mit Fleisch oder Gemüse gefüllt und dann gedämpft oder gebraten.