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Vegetarisch und vegan im Ausland - AIFS Blog

Geschrieben von AIFS | 27.09.22 14:15

Als Veganer oder Veganerin zu verreisen kann manchmal schwierig werden. Nicht überall stehen vegane Alternativen auf dem Speiseplan und in einigen Ländern gehört Fleisch bei jedem Hauptgericht mit auf den Teller – nicht-tierische Ersatzprodukte sind oft Mangelware. Damit du bei deinem Auslandsaufenthalt aber keine Abstriche machen musst, verraten wir dir, worauf du am besten schon bei der Reiseplanung achten solltest und welche Auslandsprogramme sich für eine vegetarische bzw. vegane Ernährung gut eignen.

Veggie oder vegan? Bei diesen Auslandsprogrammen kein Problem!

Work and Travel

Vegan zu reisen ist beim klassischen Work and Travel Aufenthalt am einfachsten. Denn hier bist du die meiste Zeit Selbstversorger, gehst eigenständig im Supermarkt einkaufen und kannst dir deine Mahlzeiten genau nach deinen Vorstellungen zubereiten.

Surfcamps & Adventure Trips

Auch bei unseren Surfcamps und Adventure Trips wird gerne Rücksicht auf eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise genommen, sofern die Mahlzeiten inbegriffen sind.

Camp America

Wer einen unvergesslichen Sommer mit Camp America verbringen möchte, kann das auch als Veganer oder Veganerin bedenkenlos tun. Die Camps beherbergen jeden Sommer hunderte Kinder, von denen viele besondere Ernährungsweisen und/oder Unverträglichkeiten haben. Deswegen ist es in der Regel auch kein Problem, dieselbe Rücksicht bei dir als Counsellor walten zu lassen.
Es kann allerdings sein, dass die vegetarische und vor allem die vegane Kost in den Camp-Wochen dann etwas einseitiger ausfällt als du es von zuhause gewohnt bist. Aber auch, wenn es keine vegane 5-Sterne Küche gibt, ist doch immer eine Alternative zu Milch oder Fleischgerichten vor Ort vorhanden.

Wichtig ist, dass du dich rechtzeitig bewirbst und hierbei schon alle wichtigen Infos rund um deine Ernährung angibst. So wissen die Camps bereits vor deiner Anstellung Bescheid und können das Thema im Zweifel mit dir in deinem Interview besprechen.

Besondere Ernährungswünsche? Melde sie frühzeitig an!

Bei einigen Programmen für längere Auslandsaufenthalte kann es mitunter etwas schwieriger werden, deine vegetarische oder vegane Ernährung zu berücksichtigen. Deswegen kommt es dann ganz besonders auf eine frühzeitige Anmeldung (am besten ein Jahr im Voraus) und die rechtzeitige Äußerung deiner Ernährungswünsche an.

Schüleraustausch

Das Wichtigste vorab:  Auch wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, kann an einem Schüleraustausch teilnehmen. Je nach Reiseland kann es aber sein, dass dafür eine zusätzliche Gebühr anfällt. Dies ist vor allem in Australien oder Neuseeland der Fall, da dort vegetarische oder vegane Ersatzprodukte noch nicht so weit verbreitet sind wie z. B. in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dementsprechend kann es teilweise auch etwas länger dauern, eine Gastfamilie in deinem Wunschland zu finden.

Im USA Classic Programm gibt es vereinzelt Plätze für Vegetarier, ein komplett veganer Auslandsaufenthalt kann hier leider nicht garantiert werden. Wer sich aber für das USA Select Programm, also einen Aufenthalt an einer Privatschule entscheidet, hat etwas bessere Chancen. Hier kann die Lage für Veganerinnen und Veganer je nach Schule besser aussehen.

Unkomplizierter wird es, wenn du dein Auslandsjahr in Kanada, England oder Irland planst, denn hier ist die vegetarische und vegane Ernährungsweise weit häufiger. Wichtig ist, dass du dich rechtzeitig um einen solchen Schüleraustausch bewirbst, damit eine passende Schule und Gastfamilie für dich gefunden werden kann. Dafür solltest du deine vegetarische oder vegane Ernährung auf jeden Fall bereits in der Kurzbewerbung angeben.

Study Abroad

Im Ausland studieren und trotzdem vegan leben? Bei unserem Study Abroad Programm ist beides möglich. Wenn du in einem Studentenwohnheim wohnst und dich selbst verpflegst, ist es natürlich besonders einfach, auf eine vegane oder vegetarische Ernährung zu achten. Wenn du den Meal Plan des Wohnheims nutzen möchtest, kann es sein, dass die Auswahl an Gerichten ohne tierische Produkte etwas geringer ausfällt. Allerdings nimmt das Veggie- und Vegan-Angebot stetig zu.
Schwierig hingegen wird es eventuell bei einem Homestay in einer Gastfamilie. Hier muss eine passende Familie für deine Bedürfnisse gefunden werden. Deswegen ist es auch hier besonders wichtig, dass du dich frühzeitig bewirbst und uns deine Ernährungsform direkt mitteilst.

Au Pair

Vor allem bei einem Auslandsaufenthalt als Au Pair spielt die Ernährung eine große Rolle. Schließlich wohnst und lebst du hier bei einer Gastfamilie, die diesbezüglich eventuell ganz andere Gewohnheiten und Vorstellungen hat. Deswegen musst du auch direkt bei der Bewerbung für eines unserer Au Pair Programme angeben, wenn du dich vegetarisch bzw. vegan ernährst.
Für viele Eltern ist es vor allem wichtig zu wissen, ob du trotzdem tierische Speisen für die Kinder zubereiten würdest. Ob du selbst Fleisch isst, ist für die meisten Gastfamilien nebensächlich, solange du zum Beispiel Wurst beim Belegen von Sandwiches für die Schule anfassen würdest.

Sprachreisen

Bei Sprachreisen kann es vorkommen, dass du für deine Ernährungsweise extra bezahlen musst. Ansonsten stellt die vegane oder vegetarische Küche aber kein Problem dar.

Farmwork & Ranchwork

Bestimmt hast du es dir schon gedacht: Vor allem auf einer Farm oder Ranch wird zünftig gegessen, weswegen Vegetarier und Veganer es bei der Vermittlung etwas schwerer haben. Immerhin verdienen viele dieser Farmen ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Tier- und Fleischprodukten. Deswegen solltest du dir vorab Gedanken darüber machen, ob ein solcher Auslandsaufenthalt für dich überhaupt in Frage kommt.

Ernährung im Freiwilligenprojekt? Teilweise ist ein wenig Flexibilität gefragt!

Wer Freiwilligenarbeit in europäischen oder nordamerikanischen Ländern sowie Australien oder Neuseeland antritt, hat meist keine Probleme. Wenn du dich allerdings für Freiwilligenprojekte im asiatischen, afrikanischen oder lateinamerikanischen Raum interessierst, solltest du bedenken, dass dort nicht immer vegetarische oder vegane Alternativen auf dem Speiseplan stehen. Veganismus ist in ärmeren Gebieten ein „Luxus“, den sich die meisten Menschen in diesen Ländern nicht leisten können – es wird also gegessen, was auf den Tisch kommt.

Auch wenn unsere Volunteerpartner vor Ort ihr Möglichstes tun, können wir eine vegetarische oder vegane Küche bei diesen Programmen nicht hundertprozentig garantieren. Dennoch kannst du natürlich versuchen, vor Ort möglichst wenig tierische Produkte zu essen. Dann macht es dir vielleicht auch nichts aus, wenn zum Teil auch die vegetarischen Alternativen nicht ganz frei von Tierprodukten sind. Zum Beispiel, wenn dein vegetarisches Gericht in tierischem Fett oder in derselben Pfanne wie Fleisch zubereitet wird oder du statt Fleisch Fisch auf deinem Teller findest.

Vor allem, wenn du aufgrund des Tierwohls auf Fleisch verzichtest, hilft es dir vielleicht zu wissen, dass in Afrika oder Asien keine Massentierhaltung vorherrscht. Wenn also ein Tier auf deinem Teller landet, hat es wahrscheinlich bis zum Vortag noch ein glückliches Leben in der Natur, im Garten, im Meer oder im Dschungel gelebt.

Als Vegetarier oder Veganer im Ausland kann es also nicht schaden beim Essen etwas flexibel zu sein. Freue dich über die Möglichkeit, eine unvergessliche Zeit zu erleben und konzentriere dich auf die vielen Abenteuer, die ein Auslandsaufenthalt dir bietet. Zu 100% vegan leben kannst du nach deiner Rückkehr wieder und vielleicht hast du ja Glück und triffst auf deiner Reise Gleichgesinnte oder kommst in einer vegan lebenden Familie unter. Wir von AIFS unterstützen dich von der Reiseplanung bis zum Rückflug in die Heimat und stehen dir bei Fragen oder Problemen jederzeit zur Seite.