Camp America
Erfahrungen Camp America mit AIFS
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Anna
International Gymnastics Camp
Best summer ever :)Anna
International Gymnastics Camp
Best summer ever :)Was waren deine Hauptaufgaben im Camp?
Ich war als Coach/Counselor im IGC. Das heißt, dass ich zwei Hauptaufgaben parallel hatte. Als Counselor habe ich mit einer Gruppe von Jugendlichen zusammengelebt und bin mit ihnen zu den Mahlzeiten gegangen. Wir haben abends über den Tag geredet und ich war Ansprechpartnerin in allen Situationen. Als Coach war ich tagsüber in den Turnhallen und habe die Kinder/Jugendlichen dort an den verschiedenen Geräten trainiert.
Wie sah ein typischer Tag im Camp aus?
Ein typischer Tag hat morgens um 7:30 Uhr mit dem überschwänglichen „Goooooooood Morning IGC!“ unseres Camp Directors über die Lautsprecher angefangen. Wir Counselor waren meist schon ein paar Minuten früher wach und haben uns fertig gemacht. Dann sind die Kinder (in meinem Fall zwischen 8 und 20 Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren) aufgestanden und gegen 8 Uhr gab es dann Frühstück. Für mich als Coach ging es danach in die Turnhallen. Vormittags hatte ich drei verschiedene Gruppen mit maximal zehn Kindern und nachmittags dann nochmal drei („Rotations“). Dazwischen gab es Mittagessen. Die Rotations haben immer gewechselt, sodass ich den Sommer über alle Geräte mit unterschiedlichen Leistungsstufen trainiert habe und sowohl 7-Jährige als auch 17-Jährige in meinen Gruppen hatte.
Danach (um 15:45 Uhr) konnten die Kinder Freizeitaktivitäten machen. In der Zeit hatten wir Coaches unsere Pause und um 17:15 Uhr gab es Abendessen. Nach dem Abendessen konnten die Kinder dann noch einmal für eine Stunde in die Turnhallen und frei trainieren. Als Coach war man in der Zeit an einer Station, um aufzupassen und ggf. Hilfestellung zu geben.
Während der Abendaktivität (z.B. S’mores, Flag Painting etc.) gab es für Coaches eine Stunde, in der wir mit dem Senior Staff des Camps unsere Fähigkeiten verbessert haben, Technik und richtige Hilfestellung gelernt haben und Fragen zu unseren Turner:innen stellen konnten. Um 9 Uhr ging es zur Social Hour, um 10 Uhr zurück in die Cabins und um 10:50 Uhr war Lights Out.
Was war dein schönstes Erlebnis im Camp?
Besonders toll waren immer die Freitage als jeweils letzter Tag, bevor die Camper der Woche abgereist sind. Es gab ein besonderes Abendprogramm, bei dem die Kinder ihre Tänze aufgeführt haben, die Coaches selbst geturnt und ihr Können gezeigt haben und Awards für die Woche verliehen wurden. Das war immer eine ganz besondere Stimmung!
Wo hast du gewohnt und wie war deine Unterkunft?
Während der Zeit im Camp haben wir Counselor mit den Kindern oder Jugendlichen in einer Cabin auf dem Campgelände gelebt. Die Cabins hatten alle eine Heizung bzw. Klimaanlage und ein großes Bad mit mehreren Duschen, Toiletten und Waschbecken. Drinnen gab es Stockbetten und Kommoden für die Kleidung. Unseren Schlafplatz konnten wir z.B. mit Fotos, Lichterketten oder Flaggen dekorieren.
Wie hast du deine Freizeit im Camp gestaltet?
Meine täglichen Pausen habe ich meist mit Duschen, Schlafen oder am Handy verbracht, um Nachrichten und E-Mails zu lesen/schreiben. Manchmal haben wir auch draußen in der Sonne gelesen oder Netflix geschaut.
An den freien Tagen am Wochenende haben wir die Umgebung erkundet. Im Camp lernt man super schnell die anderen Counselor kennen, sodass ich von Anfang an eine gute Gruppe hatte, mit der ich viel und gerne Zeit verbracht habe. Wir waren viel in der Natur, haben die Poconos erkundet, unter Wasserfällen gebadet und sind sogar ein kleines Stück auf dem Appalachian Trail gewandert. An anderen Tagen waren wir bei Target, in Thrift Stores oder in einer der umliegenden (Klein)Städte. An einem Samstag sind wir in einen großen Waterpark gefahren und an einem anderen Wochenende waren wir bei einer Co-Counselorin zu Hause, um ihren Collegeabschluss zu feiern. Jedes Wochenende haben wir dazu genutzt, mal außerhalb des Camps zu essen und der Samstagabend wurde immer bei Jimmy’s Ice Cream im nächsten Ort verbracht.
Wie hast du dich in der Zeit persönlich weiterentwickelt?
Es klingt total nach Kitsch und Klischee, aber in dem Campsommer wächst man wirklich über sich hinaus! Ich konnte mir selbst und anderen beweisen, dass ich mehr kann, als ich vorher dachte, und Vertrauen in meine Fähigkeiten zu haben. Ich habe viel gelernt, sowohl über mich selbst als auch über die Arbeit im Team und mit Kindern und Jugendlichen.
Aber auch die „Hard Skills“ sind nicht zu kurz gekommen. Das IGC legt sehr viel Wert darauf, dass die Counselor und Coaches gut für den Sommer vorbereitet sind, diese Skills dann aber auch für ihr Leben mitnehmen können. Wir haben mit einer Kinder- und Jugendpsychologin gearbeitet und so Strategien für den Umgang mit verschiedenen „Problemen“ in den unterschiedlichen Altersstufen erarbeitet. Ich habe extrem viel Neues über meinen Sport gelernt;ich habe gelernt, an allen Geräten richtig Hilfestellung zu geben, Technik zu korrigieren und Fehler zu erkennen, professionelle Stunden zu planen und Übungsstationen richtig einzusetzen – und ich habe gelernt, dabei immer auf Sicherheit, Weiterentwicklung und vor allem Spaß zu achten, getreu dem Motto „Coach Safely – Coach Wisely – Coach Funly“. :D
Wem würdest du Camp America empfehlen?
Camp America ist für alle, die Lust auf einen einzigartigen US-amerikanischen Sommer mit viel Spaß, tollen Menschen und unvergesslichen Erfahrungen haben! Natürlich sollte man auch Lust auf und Spaß an der Arbeit mit Kindern haben und mit einem etwas rustikaleren Umfeld klarkommen :) Als Counselor sollte man dazu bereit sein, seine eigenen Bedürfnisse auch mal hintenanzustellen – und das vielleicht sogar für mehrere Wochen am Stück.
Man sollte sich bewusst sein, dass es auch mal anstrengend wird, dass es schlechte Tage gibt und dass nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Und das ist okay. Denn das, was man zurückbekommt und aus dem Sommer mitnimmt, macht es auf jeden Fall mehr als wert. Nicht umsonst wird die Arbeit im Sommercamp häufig als „the hardest job you’ll ever love“ bezeichnet. Wenn man offen ist und die Herausforderung annimmt, wird man mit einer der besten Zeiten seines Lebens belohnt!
Laura
Camp Wabasso
Camp America war für mich ein einzigartiger Sommer mit vielen neuen Freundschaften und Erfahrungen.Laura
Camp Wabasso
Camp America war für mich ein einzigartiger Sommer mit vielen neuen Freundschaften und Erfahrungen.
“Once an Austrian went yodeling on a mountain so high, when along came an avalanche interrupting her cry …” Verwirrt? War ich auch, als ich dieses Lied zum ersten Mal hörte. Es ist einer von vielen Campsongs aus meinem Sommerjob in den USA. Ich heiße Laura, bin 21 Jahre alt und komme aus Kärnten. Meinen Sommer verbrachte ich im Camp Wabasso in New Hampshire.
AIFS kenne ich schon seit mehreren Jahren. Ich habe bereits 2016 das Farmwork and Travel Programm in Australien gemacht und mittlerweile bin ich selbst für AIFS als Beraterin in Kärnten tätig. Daher kam auch mein Entschluss, mir endlich einmal Amerika anzuschauen. So entschied ich moch für einen Sommerjob in den USA bzw. Camp America. Die Bewerbung erfolgte Last-Minute im Frühjahr 2019 und kurze Zeit später, saß ich bereits im Flugzeug. Sommerjob here I come!
Mein Camp – Camp Wabasso
Camp Wabasso war ein Girls Scout Camp im Staate New Hampshire, zwei Stunden außerhalb von Boston. Ich wurde als Arts & Crafts Director eingestellt. Somit unterrichtete ich Kinder in Zeichnen, Basteln, Nähen und allem anderen, was auch nur irgendwie kreativ war. Unsere Kinder waren zwischen 8 und 17 Jahre alt. Ich war in einem sogenannten Residence Camp. Das heißt, die Kinder blieben bei uns für mehrere Nächte. Es gab entweder einwöchige oder zweiwöchige Programme. Diese waren breit gefächert, die meisten hatten aber mit reiten zu tun. Unser Camp war relativ klein, zu Höchstzeiten hatten wir maximal 107 Kinder gleichzeitig im Camp, um die sich circa 35 Counsellor kümmerten.
Holzhütten, Stockbetten & Co.
Als Counsellor schläfst du in einer Hütte mit bis zu 6 anderen Kolleginnen. Diese Hütte befindet sich unmittelbar neben deiner zugeteilten Einheit an Kindern. Man hat bis zu 24 Kinder auf einmal zugeteilt, da kann es schon mal rund gehen. Die Hütten waren einfache Holzhütten mit Stock- oder Einzelbetten. Die Kinder brachten von zu Hause Bettzeug und alles, was sie für ihre Zeit im Camp so benötigten eigenständig mit. Für die Kinder galt ein absolutes elektronisches Verbot. Es gab für sie auch keine Steckdosen in den Hütten. Unsere Duschen waren richtig urig – wir duschten unter freiem Himmel in Holzkabinen mit Vorhängen. Das war besonders schön, weil man abends unter klaren Sternenhimmel duschen konnte. Bei Regen hingegen, war das dann doch sehr unpraktisch. Unsere Toiletten waren ebenfalls in Holzhütten mit Waschbecken, die aber überdacht waren.
In der Dining Hall gab es das Essen. Dort gab es im Buffet-Style drei Mal am Tag warme Mahlzeiten. Wir kochten aber auch unter freiem Himmel mit unseren Kindern. Dazu hatten wir Feuerstellen. Was es hier zu essen gab, entschieden die Kinder selbst. Wir hatten im Camp ein Hauptgebäude, in dem es für uns Betreuer WLAN und Computer gab, die wir nutzen konnten. Dort gab es auch einen Raum nur für uns, mit Fernseher und gemütlichen Sofas. Unsere Camp Direktorin mit ihren 2 Assistentinnen hatte hier auch ihr Büro. Nebenan war das Haus unserer Krankenschwester, die fast 24/7 da war.
Natur pur
An Abwechslung mangelte es uns auf jeden Fall nicht. In meinem Camp liefen nicht nur wilde Schwarzbären herum, sondern auch Kojoten, Stachelschweine und angeblich eine Elchdame. War man nicht vorsichtig genug, fand man kleine Chipmunks in seiner Hütte, die nach Süßigkeiten suchten.
Unsere Aufgaben
Es gab wöchentlich einen ganz genauen Plan für uns Counsellor. Die Aufgaben wechselten jeden Tag. Hier eine Übersicht unserer Aufgaben:
- Hoppers – die Kinder deckten die Tische und durften das Essen vom Küchenfenster holen und zum Tisch bringen. Auf jedem Tisch wurde ein kleines Buffet aufgebaut. Die Counsellor waren nach dem Essen für das Singen zuständig.
- Badgers – die Counsellor standen vor dem Essen am Singing Rock (Singing Rock war ein Felsen vor dem Essensgebäude, auf dem ein paar Counsellor standen und mit den Kindern sangen.) Die Kinder mussten die Teller reinigen und schlichten, um sie dann zum Abwasch zu bringen.
- Dishes – die Counsellor machten den Abwasch.
- Games – die Counsellor führten die Spiele am großen Feld an.
Alle helfen mit – auch beim Putzen
- Showers – die Kinder hatten die Duschen zu putzen.
- Unit Bathrooms – jeden Tag mussten die eigenen Toiletten und Waschbecken geputzt werden.
- Lodge – das Hauptgebäude wurde komplett geputzt (Kehren, Moppen, Toiletten putzen, Müll wegbringen).
- Whrilwinds Bathrooms – diese Toiletten mussten 2x täglich gereinigt werden, da sie neben dem Essensgebäude standen und somit häufiger genutzt wurden.
Mein Tagesablauf
Der Tag startete um 7.00 Uhr. Man weckte die Kinder und meistens dauerte es sehr lange, bis sie fertig angezogen waren. Um 7.45 Uhr war es unsere Pflicht, pünktlich am Singing Rock teilzunehmen. Dort sang man 15 Minuten lang verschiedene Campsongs. Eine der Einheiten war währenddessen damit beschäftigt, die Tische zu decken. Dann wurde gegessen. Nach dem Essen gingen die Kinder hinaus zum Spielen, während ein paar Counsellor den Abwasch machten. Später fingen die Aktivitäten an. Dazu zählten die verschiedenen Specialist Areas oder auch einfache Aktivitäten und Spiele.
Später traf man sich wieder zum Singing Rock und um 12:30 Uhr startete das Mittagessen. Nach dem Essen wurde wieder gesungen und draußen gespielt. Dann ging es weiter mit den geplanten Aktivitäten. Um 17:45 Uhr wurde erneut gesungen und später abendgegessen. Im Anschluss wurde draußen noch gespielt (und natürlich gesungen), bis die Kinder schließlich bettfertig gemacht wurden. Spätestens um 21:00 Uhr sollten alle im Bett sein. Zur Nachtroutine zählten: Einschlaflieder, Highs und Lows des Tages (was einem am besten und wenigstens gefiel) und noch „Hug, Handshake, Highfive“ (die Kinder konnten sich eben aussuchen, ob sie eine Umarmung, ein Händeschütteln oder einen selbst ausgedachten Handschlag haben wollten). Ihr seht, so ein Sommerjob in den USA kann manchmal etwas anstrengend sein.
Abreisetag = Tränentag
Am letzten Abend vor der Abreise der Kinder, hatten wir das sogenannte „Final Campfire“, bei dem wir am Strand ein riesiges Lagerfeuer machten und alle drumherum saßen. Es wurden Lieder gesungen, Geschichten erzählt und jedes Kind bekam eine Perle mit einer bestimmten Farbe. Diese Farbe hatte nach ‚Girl Scout Law‘ eine bestimmte Bedeutung und Ehre zufolge. Dann bekam noch jeder eine Kerze und hatte einen Wunsch frei. Das Ritual war unglaublich schön und man erinnerte sich gemeinsam an die vergangenen Tage, was man erlebte und wen man alles kennenlernte. Meistens sind danach unzählige Tränen geflossen, weil am nächsten Tag alles wieder vorbei war und die Kinder nach Hause fuhren.
Das Leben als Counselor
Als Counsellor hatte man pro Tag entweder 2 Freistunden, oder man war abends ab 21:00 Uhr freigestellt. Es mussten immer mindestens 2 Counsellor abends bei ihrer Einheit in der Hütte sein, falls die Kinder ein Problem hatten und jemanden zum Reden brauchten. Besonders Heimweh war bei vielen Kindern natürlich ein Thema.
Damit man nicht immer mit derselben Altersgruppe arbeitete, wechselten wir Counsellor regelmäßig die Hütte. Somit arbeiteten wir auch mit anderen Counsellorn zusammen. So konnte ich alle genauer kennenlernen und herausfinden, mit welcher Altersklasse ich am besten arbeiten kann. Man hatte so wirklich die Chance, alles einmal auszuprobieren.
Man war für die Kinder eine Art Held, man wurde mit großen Augen angesehen und Ratschläge, Komplimente und Tipps, die man den Kindern gab, wurden aufgesaugt und stolz wiederholt. Hatte man einmal frei, fragten sie sofort, wo man sei und wieso man nicht bei ihnen ist und am letzten Tag wurde immer viel geweint. Die Kinder bauten eine extreme Bindung zu allen im Camp auf.
Nach dem Sommerjob ist vor der Reise – Reisemonat
Als Camp America Teilnehmer bekommt man vergünstigte Angebote für Intrepid Reisen. Ich entschied mich, direkt nach dem Sommerjob in den USA, an einer zweiwöchigen Reise mit dem Titel „Eastern Adventure“ teilzunehmen. Wir starteten in New York, dann ging es nach Philadelphia. Danach reisten wir nach Washington D.C., wo wir den ganzen Tag frei verbringen konnten. In Washington sind alle Museen gratis, wodurch man sich wirklich viel anschauen konnte.
Die nächsten zwei Tage verbrachten wir wandernd in den Blue Ridge Mountains und Great Smoky Mountains, sowie Gatlinburg, der Heimatstadt Dolly Partons. Dann ging es für uns weiter nach Louisville und Nashville. Mein persönliches Highlight waren die zwei Tage in Chicago. Im Anschluss reisten wir nach Detroit, wo ich mir ein Baseballspiel anschaute. Am nächsten Tag besuchten wir einen Amusement Park in Sandusky. Dort gab es wirklich angsteinflößende Achterbahnen. Ein weiteres Highlight waren die Niagara Fälle. Unser letzter Tag war an den Finger Lakes, wo wir noch einmal baden konnten. Die Reise endete wieder in New York.
Während der Reise schläft man fast jede Nacht auf Campingplätzen in Zelten. Man kocht entweder selbst mit den anderen, oder holt sich etwas zu essen. Die Reise ist zwar etwas teuer, jedoch sieht man in den zwei Wochen irrsinnig viel und man kommt weit herum. Ich würde sie jederzeit wieder machen. Außerdem ist man bei der Reise mit anderen Camp America Teilnehmern zusammen und kann sich so über den erlebten Sommer austauschen und vieles über andere Camps erfahren. Ich habe mir am Ende noch einen Tag lang New York im Schnelldurchlauf angeschaut, bevor es wieder nach Hause ging.
Fazit meines Sommerjobs in den USA
Alles in allem war die Zeit wirklich aufregend und abwechslungsreich. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es ein Sommerjob in den USA ist. An manchen Tagen fällt man wirklich sehr K. O. ins Bett. Die Kinder machen das dann aber wieder wett. Ich habe so viele lustige Erinnerungen an diesen Sommer, die mir immer bleiben werden. Camp America war für mich ein einzigartiger Sommer mit vielen neuen Freundschaften und Erfahrungen.
Marc
Camp Duncan
Der gesamte Sommer war ein dauerhaft anhaltendes Highlight. Wo soll ich bloß anfangen...Marc
Camp Duncan
Der gesamte Sommer war ein dauerhaft anhaltendes Highlight. Wo soll ich bloß anfangen...
Unser freiberuflicher Berater Marc wollte mal selbst eines unserer Programme testen – die Wahl fiel auf Camp America und damit einen erlebnisreichen Sommer in den USA. Hier erzählt er von seinen Highlights und den alltäglichen Aufgaben im Camp, aber auch von seiner anschließenden Reise durchs Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Warum bist du in die USA gereist?
Ich habe an unserem Camp America Programm teilgenommen, um die letzten Monate meines Gap Years nach dem Abitur zu füllen.
Was hast du vor Ort gemacht?
Ich war ein Counsellor (Betreuer) in einem amerikanischen YMCA Sommerferiencamp und habe jeden Tag mit Kindern aus unterschiedlichen Altersstufen gearbeitet.
Wo hast du übernachtet und wie war deine Unterkunft?
Vor Ort, also auf dem Gelände des Camps, habe ich in einer Lodge für die internationalen Mitarbeiter geschlafen. Dort sind alle Zimmer für sechs Bewohner ausgelegt, allerdings hatte ich das Glück, den Raum den ganzen Sommer über nur mit einem Kolumbianer teilen zu müssen. So hatten wir beide genug Platz für all unser Zeug, auch wenn wir tagsüber grundsätzlich nie auf unserem Zimmer waren und es nur zum Schlafengehen betreten haben. Diese Unterkunft war komplett klimatisiert und in zwei Teile aufgeteilt – eine Damen- und eine Herrenunterkunft mit jeweils drei Duschen. Besonders die Klimaanlage ist nicht sehr typisch für die amerikanischen Sommercamps, da diese in der Regel sehr basic ausgestattet sind. Neben unserem Zimmer gab es noch drei weitere und insgesamt wohnte ich mit zehn Jungs in der Altersspanne von 20 bis 27 Jahren zusammen in unserer Hälfte der Lodge.
Welches Gericht muss man unbedingt probiert haben?
Alles was man nur probieren kann! Da es im Camp selten oder nie möglich ist selber zu kochen, ist man stets auf das Essen der Camp Küche angewiesen. Nach einem Sommer mit drei Mahlzeiten täglich, die man selbst mal mehr und mal weniger gerne mag, wird das selbst Kochen oder das Essen gehen wieder unglaublich geschätzt. Außerdem ist jede Mahlzeit, die man zwischendurch auswärts zu sich nehmen kann, ein gigantischer Kontrast zu dem sonst sehr einfachen und repetitiven Essen im Camp.
Was war deine schönste Erinnerung oder das beste Erlebnis?
Wo soll ich da bloß anfangen? Der gesamte Sommer war ein dauerhaft anhaltendes Highlight. Vorher habe ich so oft vom „best summer ever!“ gehört und dachte eigentlich immer, dass es sich dabei um eine nette Marketingstrategie oder Ähnliches handelt. Mittlerweile habe ich da eine ganz andere Meinung. Jede einzelne Person, die ich während meiner Zeit im Camp und auch später auf der Reise kennengelernt habe, hat die Erfahrung komplett gemacht. Dazu gehören zum Beispiel mein kolumbianischer Mitbewohner, der aus jedem Abend eine Salsa Party machte, eine Kollegin, die dachte Neuseeland wäre die Insel westlich des Vereinigten Königreiches (auch unter dem Namen Irland bekannt) oder andere Hostelbesucher aus u.a. Brasilien, Argentinien, England und Deutschland, die ich später auf meiner Reise kennenlernte.
Jeder Tag brachte neue Herausforderungen und es war unmöglich sich zu langweilen. Aber um nun einzelne Erinnerungen zu nennen, muss ich ganz klar ALLE Unternehmungen mit dem Staff im Camp herausstellen. Egal, ob das Feuerwerk zum 4th of July, lange Abende im Pool, in der Mittagshitze am See, in den Baumkronen des Hochseilgartens, ein Lagerfeuer mit Musik, Gesang und Tanz – die alltägliche Zusammenarbeit oder die gemeinsame Freizeit war immer das Beste. Jetzt würde ich die Beschreibung als „best summer ever!“ auch unterschreiben, kann es voll und ganz nachvollziehen und würde auch jedem empfehlen, mal etwas in der Art zu unternehmen!
Wie sah dein Camp Alltag aus?
Frühstück gab es meist um acht oder halb neun. Normalerweise haben wir schon vorher mit der Arbeit begonnen, da für den Tag noch einiges vorbereitet werden musste. Da ich nicht mit den Kindern in einer Hütte geschlafen habe, waren meine Aufgaben von Tag zu Tag verschieden. Das ist natürlich auch vom jeweiligen Camptyp abhängig. Neben dem typischen Over-Night-Camp oder auch Resident-Camp hat sich mein Department um Ausflüge von Gruppen gekümmert. Das können Klassen-, Chor- oder Teamfahrten sein. Wir hatten also fast jeden Tag wechselnde Kids in verschiedenen Altersklassen. Somit war jeder Tag anders und mit verschiedenen Aktivitäten bestückt.
Ich und die drei anderen, die zusammen das „Group-Services Department“ übernommen haben, waren immer mit einem Tagesablauf und Walkie-Talkies ausgestattet. Mal waren wir viel am See und haben das Bootfahren oder das “Blobbing“ betreut und mal waren wir im Wald bei unserem Hochseil Parcours, der Kletterwand oder dem Outdoor Escape Room. Manche der Aktivitäten haben aber auch drinnen stattgefunden. Wir hatten ein Star Lab, was eigentlich nur ein aufgeblasener Dome ist, an den der Sternenhimmel projiziert wird. Zwischendurch wurde dann immer zusammen mit allen Campern und Mitarbeitern des Camps zu Mittag und Abend gegessen.
Manchmal waren wir auch schon kurz nach dem Abendessen mit dem Programm des Tages durch, aber meistens waren wir noch bis 21 Uhr oder länger auf dem Gelände unterwegs. Danach hatte ich den Rest des Abends frei und musst erst wieder am nächsten Morgen auf der Matte stehen. So ein Tag vergeht wie im Fluge und ist auch stressiger, als man es sich vielleicht am Anfang vorstellt. Dafür bekommt man aber auch unglaublich viel zurück. Von strahlenden Kindern bis zu den hammer Kollegen und sonnigen Tagen in der Natur ist garantiert für jeden mindestens ein passender Grund dabei.
Was sollte man wissen, bevor man in die USA in ein amerikanisches Feriencamp reist?
Wenn dein Koffer voll ist, wirst du die Hälfte von den eingepackten Dingen nie benutzen. Ich selbst war mit einem Trekking Rucksack unterwegs und der war auf der Hinfahrt schon gut gefüllt. Großer Fehler…! Während meiner Reisezeit und auf dem Weg nach Hause wäre mein treuer Begleiter fast geplatzt. Ich habe mich schon nicht mehr getraut eine Schnalle oder den Reißverschluss zu öffnen. Allein vom Camp habe ich Klamotten für den Job als Rettungsschwimmer und als Kletterer des Hochseilgartens bekommen. Dann bin ich auch noch so ein riesen Fan von Läden wie „Goodwill“ oder „Salvation Army“. Da war ganz schnell mehr eingekauft als nötig. Aber auch die ganzen Malls verleiten einen ab und an mal dazu shoppen zu gehen. Daher lieber etwas Luft bei der Anreise lassen und generell nur Klamotten mitnehmen, die auch kaputtgehen dürfen oder zurückgelassen werden können.
Wie hast du deinen Reisemonat nach Camp America verbracht?
Mein Reisemonat war perfekt, besonders nach der vielen Arbeit im Camp. Diese hatte zwar super viel Spaß gemacht, aber es war doch schön dann mal ein wenig zu entspannen. Eigentlich war es gar kein Reisemonat, denn ich war nur zwei Wochen unterwegs, da ich noch zwei Wochen länger im Camp geblieben bin. Mein Camp lag circa eine Stunde nördlich von Chicago und ich hatte Chicago schon zur Genüge gesehen, daher war der nächste Schritt klar: Auf nach Miami! Fünf Tage Strand, Sonne, Meer und was es sonst noch so alles in Miami zu entdecken gibt.
Langweilig wurde es zum Glück absolut nicht. Wer schon einmal in einem Hostel übernachtet hat, weiß, dort trifft man immer neue Leute. Zum Beispiel einen Briten aus Nottingham, einen Brasilianer, der in Miami ein Luxus Restaurant managt, aber gerade keine Wohnung hat, weil seine Ex ihn rausgeschmissen hat, eine Afro-Amerikanerin, die für ein internationales Rap-Battle in der Stadt war und zwei Argentinierinnen, die wie ich nur für den Strand nach Miami gekommen waren. Außerdem habe ich noch eine Österreicherin getroffen, die auch gerade ihre Arbeit in einem Sommercamp beendet hatte.
Nach Miami ging es dann nach Boston, also vom Süden in den Norden. Getrieben hat mich auch der Hurrikan „Dorian“, der direkt auf Florida zusteuerte, aber letztlich doch abdrehte. Nur konnte ich das zu dem Zeitpunkt ja noch nicht wissen. Also Boston. Die Reise dorthin hat gerade mal 32 Stunden gedauert. Mein Flug ging nach Philadelphia, aber dort hatte ich aufgrund meiner spontanen Reiseplanung kein Hostel mehr gefunden. Daher fuhr ich gleich mit dem Bus von Philly über NYC nach Boston weiter. Dort habe ich dann aber zum Glück ein Hostel gefunden. Und was ist Boston für eine tolle Stadt! Ich dachte eigentlich, ich würde jedem Miami empfehlen, aber nun muss ich Boston auch als Empfehlung weitergeben.
In manchen Teilen der Hauptstadt von Massachusetts ist es wie in Europa. In der Innenstadt hat mich der ein oder andere Ort an die Niederlande und am Strand an Südfrankreich oder Italien erinnert. Beeindruckend ist auch, dass mein Hostel im Stadtteil „Back Bay“ untergebracht war. Dort sind auch Haupteinkaufsstraßen und mehrere Colleges untergebracht. Back Bay gab es früher noch gar nicht. Der lebendigste Teil von Boston wurde komplett aufgeschüttet, um die kleine auf einer Halbinsel liegende Stadt zu erweitern. Im Hostel habe ich mal wieder einen Briten getroffen, diesmal allerdings aus London, der auch in einem Camp gearbeitet hatte. Außerdem waren noch zwei Deutsche mit mir in einem Zimmer. Wir sind ja wirklich überall. Ein Mädel kam auch gerade aus einem Camp und der Typ war, wie sich später herausstellte, der beste Kumpel eines aus Kiel stammenden Kommilitonen von mir. Wie klein die Welt doch ist!
Den Weg, den ich schon einmal mit dem Bus gefahren war, gings dann wieder zur Hälfte zurück nach New York City. Hier bin ich zwar schonmal gewesen, aber beeindruckend ist es doch immer wieder. Zusammen mit einem Argentinier, der mich ab und zu gerne auf Spanisch anquatschte, obwohl er wusste, dass ich nichts verstand, machte ich mich täglich auf nach Downtown New York. Sowohl in Boston als auch in NYC bin ich für vier Nächte geblieben. Brooklyn, Downtown und der Central Park waren die Orte, an denen ich mich die meiste Zeit rumtrieb. Einmal habe ich die kostenlose Fähre nach Staten Island in Anspruch genommen, von der aus man einen super Blick auf Manhattans Skyline im Sonnenuntergang und auf Miss Liberty hat.
Dann war bald schon das Ende meiner Reise in Sicht und ich begab mich per Bus und Bahn mit meinem gigantischen Rucksack zum Flughafen Newark in New Jersey. Und wen oder was habe ich wohl noch im Bus getroffen? Richtig, zwei Deutsche. So war dann die Reise nach Hause immerhin nicht langweilig. Und schlappe acht Stunden später war ich auch schon wieder in Düsseldorf gelandet.
Martin
Camp French Woods Festival
Einer der schönsten Tage war der Independence Day. An diesem Tag stand das Camp Kopf.Martin
Camp French Woods Festival
Einer der schönsten Tage war der Independence Day. An diesem Tag stand das Camp Kopf.Mein Name ist Martin, ich bin 22 Jahre alt und komme aus Südtirol. Nach der Ausbildung zum Metzger war ich zwar zufrieden, doch der Drang etwas Neues zu erleben war sehr stark. Schließlich stieß ich auf AIFS und deren Sommerjobs in den USA bzw. Camp America.
Anfangs war ich noch etwas unsicher, doch je weiter ich bei der Anmeldung fortschritt, umso sicherer war ich, dass dies ein neues Kapitel in meinem Leben sein wird. Ich habe mich für das Camp America Programm entschieden, weil ich wusste, dass mir die Arbeit in einem Camp bestimmt Spaß machen würde und auch das Arbeiten mit Kindern sehr bereichernd ist. Der Reisemonat im Anschluss des Programms war ein weiteres wichtiges Kriterium für mich. Eines sei verraten: Der Sommer im Camp zählt zu den Highlights in meinem Leben.
Ich bin nun auch in Südtirol in der Jugendarbeit tätig und habe einen besonderen Job erhalten. Dies verdanke ich natürlich auch meiner Erfahrung im Camp.
Das Camp
Vom Camp „French Woods Festival“ in New York State habe ich bald nach Freischaltung eine Anfrage erhalten. Es gab insgesamt 4 Sessions (Starttermine). In Session 2 und 3 zählte das Camp 300 Betreuer und 900 Kinder. Es war wirklich riesig und ein ganz besonderer Ort. Die Camper waren im Alter von 7 bis 17 Jahren. Die Kinder waren dort mindestens für eine Session (= 3 Wochen), konnten aber auch länger bleiben. Es war ein sogenanntes „Performing Arts Camp“. Das heißt, der Schwerpunkt lag auf künstlerischen Tätigkeiten wie Musical, Theater, Tanz, Zirkus, Zauberei, Band usw. Aber es gab auch unzählige andere Tätigkeiten wie z. B. Sporteinheiten, Reiten, Film, Arts & Crafts u. v. m. Die Möglichkeiten der Kinder waren schier endlos.
3 bis 4 Betreuer schliefen in einer Hütte gemeinsam mit 10 Kindern. In meiner Hütte waren wir 3 Betreuer mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen. Meine Aufgabe im Camp war es, die Kinder von Aktivität zu Aktivität zu begleiten.
Die Tagesroutine im Camp
Die Kinder durften täglich selbst entscheiden, was sie machen möchten. Sie konnten aus bis zu 140 unterschiedlichen Aktivitäten 3 frei wählen. Aufgestanden wurde um 7:30 Uhr. Es folgte das Frühstück in der großen Mensa, dann ging es zurück in die Hütten, Betten machen und aufräumen. Um 9:30 Uhr startete die erste Aktivität. Mit Walkie-Talkies habe ich mich mit den anderen Betreuern ausgetauscht, damit die Kinder immer einen Begleiter zu den verschiedenen Aktivitäten hatten. Es ist manchmal durchaus vorgekommen, dass all ‚meine‘ Kinder an verschiedene Orte mussten. Das wurde dann auch schon mal recht hektisch.
Als sogenannter ‚General‘ konnte ich alle möglichen Dinge ausprobieren. Ich war in mehreren Musicals, ich habe in einer Band gespielt, habe Tanzunterricht genommen und war zum ersten Mal in meinem Leben Segeln und Wasserskifahren.
Ich hatte täglich eine Stunde Pause, die ich ganz für mich nutzen konnte. Wir hatten eine Staff Lounge, wo wir uns zurückziehen konnten. Es stand uns aber auch frei, eine der zahlreichen Aktivitäten auszuüben. Nach dem Abendessen gab es eine Stunde Pause für die Kinder. Das war für die Betreuer die anstrengendste Zeit des Tages. Zum Abschluss gab es eine Abendaktivität, zu der alle hingingen. Oft waren diese altersbedingt geteilt und die älteren und jüngeren Kinder gingen zu separaten Veranstaltungen. Es gab Konzerte, Theateraufführungen oder Spiele. Jeden Tag wurde etwas sehr Spezielles geboten. Da es ein Performing Arts Camp war, kamen auch Broadway Stars ins Camp und führten etwas vor. Danach gab es noch eine kleine „Disco“ bei der unser DJ Department Musik aufdrehte und wir dazu tanzten. Meine Campkinder mussten um 21:45 Uhr im Bett sein.
Der Abschied
Am Ende jeder Session hieß es für viele Abschied nehmen. Trauer, Freude, Stolz, Anerkennung waren nur einige Gefühle, die mich an diese Tage erinnern. An diesen Wochenenden kamen sehr viele Eltern und besuchten die verschiedenen Shows ihrer Kinder. Wir erhielten sehr viel Dankbarkeit und Anerkennung von ihnen. Zum Abschied sind oft Tränen geflossen und es wurden oft kleine Abschiedsgeschenke, die man während dem Camp gebastelt hat, ausgeteilt. Man sah sich zusammen mit den Campern und Eltern Aufführungen an oder war selbst Teil einer Aufführung. Viel Zeit für Trauer blieb aber nie, denn viele Kinder blieben für die nächste Session und neue kamen schon am nächsten Tag.
Das Betreuerleben im Camp
Ein Betreuer musste immer in der Hütte bei den Kindern bleiben. Der Rest durfte sich noch mit den Betreuern treffen und bis 1:00 Uhr unterwegs sein. Oft ging man aber auch einfach schlafen, weil der Tag so unglaublich anstrengend war. Um die 30.000 Schritte gehörten zur Tagesordnung für mich. Es war immer viel los.
Pro Session, die 3 Wochen andauerte, hatten wir 2 Tage frei. An diesen Tagen machten wir immer einen Ausflug. Vom Camp wurde eine Tour organisiert, die man mitmachen konnte. Wir waren in New York City, Ithaca, bei den Niagara Fällen, Philadelphia, in einem Freizeitpark etc. Mit der Zeit entwickelte man zu jedem Kollegen eine ganz besondere Beziehung, da man im Camp so viel erlebt und durchmacht. Ich habe die Zeit im Camp als sehr besonders wahrgenommen. Es gab wöchentlich ein Meeting mit allen Mitarbeitern. Dort wurden wir über verschiedene Dinge informiert.
Wöchentlich gab es eine Prämierung zum „Counsellor of the Week“. Diese wurde auch mir zu Teil und es war eine besondere Ehre, diese Anerkennung zu erhalten.
Besondere Momente im Camp
Einer der schönsten Tage war der Independence Day. An diesem Tag stand das Camp Kopf. Alle zogen sich schön an und zelebrierten diesen Tag. Jeder Betreuer hatte die Möglichkeit, etwas aus seiner Heimat vorzutragen. Von jeder Nation wurde die Nationalhymne Live von dem Symphonic Orchester gespielt und gesungen. Es war ein einmaliges Erlebnis.
Ein weiterer besonderer Tag war das Sing Battle. Jungs traten gegen Mädchen in einem Battle zu einem bestimmten Thema an. Dies endete in einem Showdown. Zum Schluss wurde natürlich gemeinsam gefeiert.
Die Zeit nach dem Camp – Reisemonat
Ich habe mir zuvor nur wenig Gedanken über meinen Reisemonat gemacht. Somit hatte ich die Möglichkeit, mit meinen neu gewonnen Freunden Reisen zu planen. Mich luden auch sehr viele Camper ein, um bei ihnen zu bleiben. Diese Möglichkeit ließ ich mir nicht entgehen. Somit tourte ich quer durch die USA. Manchmal alleine, manchmal mit meinen Freunden.
Ich war in New York City. Dort habe ich eine tolle Broadwayshow gesehen. Das nächste Reiseziel war Philadelphia, wo ich einen Camp-Betreuer besuchte. In Orlando konnte ich einen weiteren Betreuer besuchen. Dann ging es nach Fort Lauderdale, wo ich 2 Nächte bei einem Camper verbrachte. Miami war mein nächstes Ziel. Dort blieb ich für 5 Nächte und verbrachte diese erstmals in einem Hostel. Next Stop: Las Vegas. Ich war in den Canyons wandern und habe die riesige Stadt besichtigt. Auch dort verbrachte ich 2 Nächte bei einem Camper und eine Nacht mit meinen Freunden in einem Hotel.
Den nächsten Halt machte ich in San Diego, wo ich auf einem Musikfestival war. Ich habe mich in diese Stadt wirklich verliebt. Ich nahm dort meine ersten Surfstunden und war mit Robben, Seelöwen und Delfinen in freier Wildbahn schnorcheln. Anschließend machte ich einen kurzen Zwischenstopp in Laguna Beach, wo ich spontan Bekannte besuchte. Ich mietete mir einen Jeep und holte einige Freunde in Los Angeles ab, um weiter nach San Francisco zu fahren. San Francisco war meine letzte Station.
Ich erlebte in diesem Reisemonat so viel. Es war eine sehr schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich habe in dieser Zeit auch sehr viele Menschen kennengelernt. Reisen verbindet!
Meine Englischkenntnisse
Mein Englisch war zu Beginn ‚ok‘. Ich hatte ein passables Schulenglisch vorzuweisen. Die ersten Tage fielen mir aber, zugegeben, etwas schwer. Es wurde mit sehr vielen verschiedenen Akzenten Englisch gesprochen (da die Betreuer aus allen Ecken der Welt kamen), aber binnen weniger Wochen habe ich bereits in Englisch geträumt und gedacht.
Ein ‚Aha-Erlebnis‘ hatte ich beispielsweise im Reisemonat, als ich eine Schweizerin in Miami kennenlernte. Wir sprachen 5 Minuten Deutsch, haben aber wieder sehr schnell auf Englisch gewechselt, weil es für uns so viel einfacher war.
Mein Fazit
Ich habe durch das Programm sehr viel gelernt und gesehen. Diese Erfahrung war sehr wertvoll für mich und mein Leben. Alleine bin ich von Italien aus gestartet, aber am Ende mit so vielen Menschen in Kontakt gekommen. Fremde wurden zu Freunden, viele Kinder wurden ins Herz geschlossen, das Camp zu einem zweiten Zuhause. All das machte diesen Sommerjob für mich so besonders. Das Schönste ist aber, dass ich mit sehr vielen Menschen aus dieser Zeit immer noch einen sehr engen Kontakt pflege. Sie werden mich besuchen kommen und ich sie.
Ich würde dieses Programm jedem empfehlen, der gerne mit Kindern arbeitet, bereit für Überraschungen ist und immer gute Laune hat. Dieser Sommerjob war das Beste, was mir passieren konnte!
Liebe Grüße
Martin
Lena Marie
Camp Sunnyside (Special Needs)
Ich vermisse die Zeit dort sehr und würde jederzeit wieder ins Camp Sunnyside zurückgehen.Lena Marie
Camp Sunnyside (Special Needs)
Ich vermisse die Zeit dort sehr und würde jederzeit wieder ins Camp Sunnyside zurückgehen.
Mein Name ist Lena Maria (20) und ich komme aus Wien. Vor zwei Jahren habe ich maturiert und im Anschluss an der Universität Wien zu studieren begonnen. Meine Studienfächer sind Biologie und inklusive Pädagogik (Schwerpunkt: Beeinträchtigungen). Da ich noch keine praktische Erfahrung im Bereich der Behindertenarbeit hatte, wollte ich den Sommer sinnvoll nutzen. Als ich von „Camp America“ gehört habe, hat es sich perfekt angehört. Nur 9 bis 12 Wochen weg von zu Hause, also könnte ich das Heimweh umgehen und trotzdem genügend Erfahrungen sammeln. Außerdem hat es mich fasziniert, ein Sommercamp wie es in den Filmen gezeigt wird (Camp Rock, Ein Zwilling kommt selten allein, …), in echt zu sehen. Ich hatte zwar Erfahrung im Bereich der Kinderbetreuung, aber keine im Bereich der Behindertenarbeit. Meinem Camp war jedoch nicht Erfahrung, sondern Motivation und Ausdauer wichtig.
Das Camp hieß ‚Camp Sunnyside‘ und lag in Des Moines, der Hauptstadt von Iowa. Camp Sunnyside war für Kinder und Erwachsene von 5 bis 99 Jahren. In den zwei Kinderwochen und sechs Erwachsenenwochen hatten wir Camper mit körperlichen Beeinträchtigungen, sowie Camper mit Lernschwierigkeiten in unterschiedlich starker Ausprägung. Alle Camper hatten somit individuelle Assistenz bei der körperlichen Hygiene nötig. Diese Assistenz konnte von Schuhe zubinden, bis hin zu Haare flechten, Ankleiden, Windeln wechseln oder Duschen alles sein.
Eine ganz normale Woche im Special-Needs-Camp
Jeden Sonntag begann eine neue Session im Camp: Neue Camper reisten an und blieben bis Freitag bei uns. Somit konnten wir ‚ausschlafen‘ und mussten ‚erst‘ um 9 Uhr beim Glockenplatz versammelt sein. Dort wurden Camp-Lieder gesungen und die Counselor wurden in die verschiedenen Cabins (Hütten) eingeteilt.
Eine Cabin (Hütte) bestand aus 10 bis 18 Campern und diese Camper schliefen zusammen in einem Schlafsaal. Sobald wir eingeteilt waren, wurden der ‚Cabin Leader‘ und der ‚Assistent Leader‘ bekannt gegeben. Diese waren dann u.a. für den Papierkram zuständig, für die Einteilung der Pausen sowie die Arbeitsverteilung.
Alle Counselor mussten sich die Steckbriefe ihrer Camper durchlesen. Darauf war z. B. vermerkt, welche Dinge wir beim Essen, bei der körperlichen Hygiene oder beim Verhalten des jeweiligen Campers beachten müssen. Danach haben wir Dekorationen für die Woche gebastelt und jedem Camper ein Namensschild übers Bett gehängt. Jede Woche hatte ein Motto und wir versuchten immer, dieses für die Camper zum Leben zu erwecken und verkleideten uns natürlich auch dementsprechend. Um 14 Uhr kamen die Camper an und es begann der lange Prozess des Anmeldens, Medikamente bei der Krankenstation Ablieferns und des Auspackens. Der Sonntag wurde immer mit einem großen Lagerfeuer, S’Mores und mindestens zwei Stunden Camp-Liedern beendet.
Der Tagesablauf im Camp
Morgens um 6:45 Uhr mussten alle Counselor angezogen und mit Walkie-Talkie ausgestattet vor der Cabintür stehen. Gemeinsam machten wir uns ans Aufwecken der Camper. Außerdem assistierten wir jenen, die Hilfe beim Anziehen benötigten. Um 7:30 Uhr mussten wir zur Krankenstation gehen und jeder Camper bekam seine Medikamente. Am Glockenplatz versammelten wir uns dann alle und es wurde die Glocke geläutet und Camp-Lieder gesungen. Danach wurde ganz patriotisch die amerikanische Flagge gehisst. Daraufhin gab es Frühstück und um 9 Uhr begannen die einzelnen Aktivitäten. In der Zeit bis zum Mittagessen waren zwar immer drei Aktivitäten geplant, aber manchmal kamen wir nur zu zwei, da die körperliche Hygiene der Camper zu viel Zeit beanspruchte oder eine Aktivität einfach länger dauerte.
Diese Aktivitäten konnten klassische Sachen wie ein ‚Nature Walk‘, ‚Arts and Crafts‘ oder ‚Sports and Games‘ sein. Unser Camp war toll ausgestattet, sodass wir auch besonderes anbieten konnten, wie zum Beispiel: Bogenschießen, Reiten, Klettern, Boot fahren oder Schwimmen gehen. Beim Bogenschießen gab es beispielsweise eine spezielle Armbrust für Camper mit motorischer Einschränkung, bei der sie nur einen Knopf zum Schießen drücken mussten. Beim Reiten gab es eine Rampe für Rollstuhlfahrer zum Auf- und Absteigen. Das Klettern konnte für alle ermöglicht werden, da wir spezielle Gurte hatten. Mit unseren Kanus, Tretbooten und dem Ponton hatten die Camper die Möglichkeit auf einen kleinen See rauszufahren. Unser Hallenbad war mit wassertauglichen Rollstühlen und Rollbetten ausgestattet und man konnte diese einfach über eine Rampe in den Pool schieben. Die Camper konnten mit einer Schwimmweste sogar alleine schwimmen.
Um 11:40 Uhr hieß es dann „Lunch Meds“. Nachdem jeder seine Medikamente erhalten hatte, ging es wieder zum Glockenplatz. Nach ein paar Camp-Liedern war es Zeit für das Mittagessen, denn um 13 Uhr begannen wieder die Aktivitäten. Am Nachmittag waren immer 4 Aktivitäten geplant – bis 16:40 Uhr. Später gab es „Supper Meds“ und danach ging es zum letzten Mal zum Glockenplatz, um die Flagge einzuholen und weitere Camp-Lieder zu singen. Das Abendessen endete um 18 Uhr und danach gab es immer eine besondere Abendaktivität. Das konnte eine Bootsparty, Poolparty, Tree Climbing, Bingo-Abend, Scavenger Hunt oder das wöchentliche Bankett am Donnerstag mit nachfolgender Tanzparty sein. Zwischen 21 und 22 Uhr wurden die Pyjamas angezogen und wir gingen für ein letztes Mal zur Krankenstation für die „Bedtime Meds“.
Sobald alle im Bett waren, versammelten sich die Counselor einer Cabin zur Nachbesprechung des Tages. Wenn man Nachtschicht hatte (das kam nur einmal pro Woche vor), musste man alle zwei Stunden aufstehen und die Betten kontrollieren, ob sich jemand eingenässt hat oder diejenigen aufwecken, die zu einer bestimmten Uhrzeit auf die Toilette gehen mussten. Im Endeffekt war aber jede einzelne Nachtschicht ein besonderes Erlebnis und brachte einem die Camper näher. Wenn man keine Nachtschicht hatte, hatte man Freizeit und konnte sich im Gemeinschaftsraum mit den anderen Counselorn treffen. Sehr oft war man aber einfach nur erledigt und ging schlafen, um Kraft für den nächsten Tag zu tanken.
Der Abschied
Der Freitag war für mich der schlimmste Tag der Woche, da wir uns von den Campern verabschieden mussten. Der Abschied war immer mit sehr vielen Tränen von allen Seiten und vielen dankbaren Gesichtern von Eltern und Betreuern verbunden. Nachdem alle Camper weg waren, ging es los mit den „Jolly Chores“. Das bedeutete Cabins putzen und für die nächste Session vorbereiten. Freitagabends begann für uns das Wochenende und wir hatten die Möglichkeit Iowa zu entdecken, Fast-Food-Restaurants zu probieren, die Woche zu feiern oder ein Auto zu mieten, um mehr von den USA zu sehen.
Fazit
Mit einem Lächeln im Gesicht und mit Tränen in den Augen blicke ich auf die Erfahrung im Camp zurück. Ich vermisse die Zeit dort sehr und würde jederzeit wieder ins Camp Sunnyside zurückgehen. Auch mein Reisemonat war unvergesslich, besonders als ich zum ersten Mal alleine reiste und in verschiedenen Städten meine Freunde aus dem Camp wiedergetroffen habe.
Liebe Grüße,
Lena
Christin
St. Crispin’s Summer Camp
Es gibt so viele Gründe, die den Job als Camp Counselor zum Besten machen, den ich jemals hatte.Christin
St. Crispin’s Summer Camp
Es gibt so viele Gründe, die den Job als Camp Counselor zum Besten machen, den ich jemals hatte.Im Sommer 2018 war ich für 11 Wochen als General Counselor in einem Sommercamp in Oklahoma.
So war’s:
Der Bewerbungsprozess
Nachdem man sich bei AIFS für das Programm angemeldet hat, bekommt man einen Link zu seinem persönlichen Online-Account von Camp America. Auf diesem ist alles sehr strukturiert und übersichtlich aufgebaut, sodass man problemlos mit der Bewerbung beginnen kann. Man hat mehrere Bereiche auszufüllen wie zum Beispiel Persönliche Angaben, Hobbies, Erfahrung in Bezug auf Arbeit mit Kindern. Außerdem braucht man zwei Referenzen und kann optional noch ein Video hochladen.
Nach Vervollständigung der Bewerbung und der Teilnahme an dem persönlichen Interview mit einer AIFS Mitarbeiterin, habe ich mich dazu entschieden zum Recruitment Fair nach London zu gehen, wo ich direkt ein Jobangebot bekommen habe. Es war definitiv eine sehr gute Entscheidung dort hinzugehen, da ich die Mitarbeiter persönlich kennenlernen durfte und ich mich sofort super wohl bei ihnen gefühlt habe. Das hat mir auf Anhieb ein richtig gutes Gefühl für den Sommer gegeben. Während des gesamten Bewerbungsprozesses und darüber hinaus hat AIFS mich super unterstützt und mir jede Frage hinsichtlich des Flugs, Visa etc. beantwortet.
Mein Camp
Auf dem Recruitment Fair wurde ich im St. Crispin’s Summer Camp in Oklahoma platziert. Ich habe mich sehr bewusst für dieses Camp entschieden, da es, verglichen zu anderen Camps in den Staaten, sehr klein und ist. Wir waren 20 Counselors, davon 5 Internationale aus England und Deutschland. Es war das erste Mal, dass eine Person aus einem anderen Land, außer den USA und England, in dem Camp arbeitete. Daher war das Ganze nicht nur für mich eine sehr neue Erfahrung, sondern auch für das gesamte Camp, da zum ersten Mal eine Deutsche vor Ort war. Jede Woche hatten wir um die 50-80 Camper (viele Camps haben um die 300-500 Kinder wöchentlich). Wir waren also wie eine kleine süße Familie. Als Counselor hat man tatsächlich jede Woche alle Camper beim Namen kennengelernt, was die ganze Sache sehr persönlich gemacht hat. Wir Counselors kannten uns untereinander sehr sehr gut, haben viele Dinge zusammen unternommen und hatten echt eine wunderbare Zeit miteinander. Wir sind heute noch (fast 4 Monate später) im täglichen Kontakt über unsere Snapchat Gruppe.
Außerdem gehört das Camp zur Episkopalkirche der Vereinigten Staaten, ist also ein kirchliches Camp. Das Schöne daran ist, dass das Camp offen für alle Religionen und Zugehörigkeiten ist und daher jeder Camper und auch jeder Mitarbeiter herzlich willkommen ist. Wichtig war dem Camp nur, dass vor allem wir Internationalen Mitarbeiter offen dafür sind und daran teilnehmen. Ich persönlich habe vorher noch nie von der Episcopal Church gehört und wusste nicht genau, wofür sie stehen, habe aber im Laufe der Campzeit viel darüber erfahren und war beeindruckt.
Unser Camp hatte zwei große Outdoor-Hallen, eine Dining Hall mit Küche, einen Medical Room, Holzhütten (die sogenannten Cabins), riesige Rasenflächen, Basketball- und Volleyballplätze, Fireplaces und mehrere Outdoor-Kapellen. Zusätzlich hatten wir einen Pool mit Waschhäusern, einen Craft Closet (mit allen Verkleidungssachen für die Thementage), einen See mit Seehaus für Kayaks, Paddleboards und Ruderboote, eine Bogenschießanlage und einen Kletterparcour.
Staff-Training
Am Flughafen in Oklahoma City hat mich meine Camp Direktorin abgeholt. Alle Internationalen hatten dann Zeit sich ein paar Tage in der Internationals Week einzuleben, das Camp kennenzulernen und haben geholfen, dass Camp auf den Sommer vorzubereiten. Außerdem hatten wir die Möglichkeit kostenlos an dem American Red Cross Lifeguarding Training teilzunehmen, was ich mir natürlich nicht entgehen lassen habe. Nach fünf Tagen stießen die Amerikaner dazu und somit fing endlich unser Staff Training an. 10 Tage lang wurden wir auf mögliche Situationen vorbereitet, die während des Camps auf uns zukommen könnten. Außerdem hatten wir u.a. Archery-, RockWall-, Craft- und Outdoor Skill Training. Uns wurde erklärt, welche Rechte und Pflichten wir als Counselor haben und wie wir uns in bestimmten Situationen zu verhalten haben. Camp Songs, Spiele und weiter Aktivitäten lernen gehörten auch zum Programm. Jeden Tag fokussierten wir uns auch aufs Team Bonding und haben spezielle Spiele gespielt und Aktivitäten gemacht, die uns dabei helfen sollten, als Team zusammenzuwachsen. Am Ende des Staff-Trainings wurden wir unserer Cabin zugeteilt und haben erfahren, wer unser Co-Counselor wird (also die Person, mit der wir uns den ganzen Sommer über die Cabin teilen).
Der Camp-Alltag
Nach dem Staff Training hatten wir zunächst die jüngsten Camper (6-8 Jahre) mit ihren Eltern zu Besuch, die eine Nacht blieben und somit die Möglichkeit hatten, in das Campleben reinzuschnuppern. Danach ging die Camp-Action so richtig los. Von nun an reiste jede Woche eine neue Altersgruppe von Kids ohne ihre Eltern an, um eine Woche mit uns ihre Sommerferien zu verbringen. Die Altersgruppen waren aufgeteilt in 9-11 Jahre, 12-14 Jahre und 15-18 Jahre. In den einzelnen Cabins waren dann jeweils 8-12 Camper + 2 Counselor.
Der Tag begann morgens um 7.30 Uhr mit dem Wecken der Kinder. Um 8 Uhr ging es dann zum Frühstück. Vor jeder Mahlzeit wurde gebetet. Das haben wir aber nicht alleine im Stillen getan, sondern es wurde, wie es das Camp Leben so will, mit der ganzen Mannschaft vor der Dinging Hall ein Grace-Song gesungen und dazu getanzt. Nach dem Frühstück ging es zur Cabin CleanUp. Die sauberste Cabin am jeweiligen Tag hat immer die goldene Besenschaufel gewonnen. Nach der CabinCleanUp war wirklich jeder Tag einzigartig. Wir boten Activity-Periods an, die u.a. aus Schwimmen, Paddleboarding, Rudern, Kayaking, Kletterwand, Bogenschießen, Basteln, Yoga, Tanzen oder Cookie Decorating bestanden. Wir spielten alle gemeinsam typische Camp Spiele auf der grünen Wiese oder über den ganzen Campus verteilt. Da unser Camp ein kirchliches Camp ist, deckten wir natürlich auch jeden Tag den religiösen Aspekt ab. Dafür hatten wir jede Woche neue freiwillige Mitarbeiter aus der Kirche da, die mit uns die sogenannten „AHA-Momente“ und „Family Groups“ durchführten, wo wir nicht nur über Gott geredet haben, sondern auch über das alltägliche Leben. Die Kinder konnten dabei ganz offen ihre Meinungen über bestimmte Themen äußern. Nach dem Abendessen haben wir alle gemeinsam Camp Lieder gesungen und danach Talent-Shows, Casino Nights oder Modenschauen, Grill-Abende, Movie-Nights oder Skit-Nights durchgeführt. Um circa 10 Uhr ging es zurück in unsere Cabins, wo wir gemeinsam den Abend ausklingen lassen haben.
Jede Woche gab es mindestens zwei Thementage, die wir als Staff intensiv nächtelang vorbereitet haben. Es gab u.a. Superhero-Day, Olympia, Disney-Day, Star Wars Day, Nintendo Day, Back to the future Day, Harry Potter Day und viele mehr. Wir als Counselor haben uns passend zum Thema verkleidet und sind in unsere Rollen geschlüpft. Highlight für die Camper war auch immer das Banquet und der dazugehörige Tanz am letzten Abend der Woche. Dabei haben wir uns immer mit unseren Cabins schick gemacht und es gab dann ein „Fancy Dinner“. Danach ging es zum Tanz in eines der Outdoor-Hallen, die wir Counselor immer passend zu einem Thema geschmückt haben.
Jeder Mitarbeiter hatte den ganzen Sommer über 2 Tage frei. Außerdem hatten wir jeden Samstag ab circa 4 Uhr bis Sonntag 12 Uhr mittags frei. In dieser freien Zeit haben wir als Staff immer sehr viel gemeinsam unternommen und sind meistens irgendwo hingefahren, um ein bisschen „aus der Luftblase herauszukommen“.
Fazit meiner Camp Zeit
Es gibt so viele Gründe, die den Job als Camp Counselor zum Besten machen, den ich jemals hatte. Von den Freundschaften, die ich geschlossen habe (nicht nur mit den Mitarbeitern, sondern auch mit den Campern) über die unzähligen Lachanfälle bis hin zu den einzigartigen Sonnenuntergängen. Das Allerbeste an dem Job ist jedoch, dass ich zum Glück der Camper beitrage. Sie jeden Tag zum Lachen zu bringen, sie glücklich zu machen und das Beste aus ihnen herauszuholen, wovon sie dachten, dass sie es niemals schaffen würden, ist „the most rewarding part“. Aber nicht nur habe ich die Camper glücklich gemacht, sondern umgekehrt haben sie mich auch erfüllt und waren der Grund, weshalb ich „the best version of myself“ war. Ich habe so viele neue Erfahrungen gesammelt und so viel Neues, nicht nur von den Mitarbeitern sondern auch von den Campern, dazugelernt. In Oklahoma habe ich wirklich ein zweites zu Hause gefunden.
Camp ist ein magischer Ort an dem jeder willkommen ist und jeder akzeptiert wird. Mein Rat an alle, die in Betracht ziehen in einem amerikanischen Camp zu arbeiten: Zögere nicht und ergreife die Chance, sei ein Vorbild, bring den Kids „Alle meine Entchen“ bei und sei ein Teil der Camp-Geschichte.
Ich wünsche euch eine einzigartige Zeit und einen unvergesslichen Sommer in eurem amerikanischen Camp!
Eure Christin
David
YMCA - Triangle Y Ranch Camp
Ich war völlig geflashed, wie gut die Menschen dort warenDavid
YMCA - Triangle Y Ranch Camp
Ich war völlig geflashed, wie gut die Menschen dort warenDavid war als Teil des Camp America Programms als Jugendbetreuer in den USA. Wie ist es so im Camp? In unserem Interview erzählt er wie sein Tagesablauf aussah und was seinen Aufenthalt im Ausland so spannend gemacht hat.
Stefanie
Camp Vacamas
Drei Teamer erzählen von ihrem ultimativen Sommer im Feriencamp.Stefanie
Camp Vacamas
Drei Teamer erzählen von ihrem ultimativen Sommer im Feriencamp.Von Freundschaften auf der ganzen Welt bis hin zu ihren Berufswegen – die Zeit als Betreuerin oder Betreuer in den amerikanischen Feriencamps prägt sie bis heute. Das Besondere: Sie waren im Abstand von 40 Jahren als Teamer in den USA - im Sommer 2023, vor 20 und vor 40 Jahren.
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